«Plan B» für Croatia Airlines

Der mehrtägige Streik des fliegenden Personals hinterlässt Spuren. Nun hat der Staat einen «Plan B» ausgearbeitet.

Vergangen Mittwoch beendete das fliegende Personal der Croatia Airlines ihren Streik. Der «Industrial Action» genannte Arbeitskampf dauerte insgesamt neun Tage. Hintergrund war das Restrukturierungsprogramm der Fluggesellschaft, das unter anderem den Abbau von 200 Stellen und eine Lohnreduktion von 40 Prozent vorsieht.

Die Behörden haben im Laufe der Streikaktivitäten einen «Plan B» für die Zukunft des Nationalcarriers ausgearbeitet, wie «Austrianaviation.net» berichtet. Dieser sieht die die Gründung einer Nachfolgeairline vor, die sämtliche Flugzeuge, Slots sowie die Hälfte des Personalstamms übernehmen würde, sobald die Airline Bankrott anmelde. Offenbar sei auch die Mehrheitsbeteiligung einer Airline aus Übersee Teil dieses Plans.

Die angedrohte Auflösung von Croatia Airlines hat offenbar zwar Wirkung gezeigt, doch der finanzielle Aufwand im Zusammenhang mit dem Streik dürfte sich nicht gerade positiv auf die Bilanz der angeschlagenen Fluggesellschaft auswirken. Um zumindest einen Teil des Flugprogramms durchführen zu können, mussten Routen zusammengelegt werden und Flugzeuge mitsamt Crew kurzfristig geleast werden, z.B. von Adria Airways, Cello Aviation, Neos, Livingston, Sayegh, Enter Air, Bingo Airlines, Trade Air, Skywork und WDL. Hinzu kommen noch Forderungen nach Entschädigungszahlungen, Stornierungen und mit dem Streik zusammenhängende Buchungsrückgänge.

Laut dem Wirtschaftsportal «Format.at» hat der Streik bei Croatia Airlines eine Streikwelle bei anderen Verkehrsunternehmen ausgelöst. Mitte vergangener Woche standen beispielsweise auch bei den kroatischen Eisenbahnen (HZ) die Cargo-Züge für ein paar Stunden still.