Es wird wieder investiert

Seit der Pandemie haben die grossen Reedereien keine neuen Schiffe mehr bestellt. Die damals aufgehäuften Schuldenberge haben solche Investitionen bisher abgeblockt.
©Windstar

Die damals aufgehäuften Schuldenberge haben solche Investitionen bisher abgeblockt. Neubauten, die seither Fahrt aufnahmen (und es derzeit immer noch tun), wurden noch vor Corona geplant, in Auftrag gegeben oder optioniert.
Nur die eine oder andere kleinere Reederei wie die japanische NYK Cruises oder Hotel-Newcomer wie Aman, Four Seasons oder Orient Express entschlossen sich während oder nach der Pandemie zu Neuinvestitionen.

DIE STARKE COMEBACK-SAISON 2023

und die guten Zukunftsperspektiven haben nun aber das Blatt gewendet: In diesem Februar brach Carnival Cruise Line den Bann und bestellte bei der deutschen Meyer Werft ein viertes Excel-Schiff, das 2027 zur Auslieferung kommen soll.
Knapp einen Monat später folgte der Auftrag für eine fünfte Einheit derselben Bauserie mit Termin 2028. Fast gleichzeitig gab Royal Caribbean Int. bekannt, bis 2028 bei den Chantiers de l’Atlantique (F) eine siebte Einheit ihrer erfolgreichen Oasis-Gigaliner-Klasse bauen zu lassen.

ANFANG APRIL SORGTE NUN NOCH

die Ankündigung des dritten grossen Cruise-Anbieters Norwegian Cruise Line Holdings für Aufsehen: Zusätzlich zu den bereits georderten Schiffen (vier Prima-Plus-Einheiten für NCL) sollen bis 2036 insgesamt acht neue, auf der italienischen Fincantieri-Werft erbaute Kreuzfahrtschiffe die Flotten ihrer drei Marken NCL (vier Einheiten), Oceania und Regent Seven Seas (je zwei Einheiten) verstärken.

IM SOG DIESES AUFBRUCHS

haben inzwischen weitere Reedereien Investitionen in den Ausbau ihrer Flotten angekündigt. So wird die US-internationale Boutique-Reederei Windstar Cruises zwei eisverstärkte Mystic-Schiffe (Explorer-Klasse, rund 10 000 BRZ) der portugiesischen West-Seas-Werft übernehmen und damit in das Expeditionssegment einsteigen. Die 2019 erbaute World Explorer (einst Nicko Cruises, aktuell Quark Expeditions) wechselt 2026 als Star Explorer zu Windstar. Und bereits 2025 geht mit der Star Seeker ein zuvor für Atlas Ocean, den US-Ableger von Mystic, geplanter und im Bau stehender Neubau an Windstar über.

AUCH EMERALD CRUISES

baut aus: Erst 2022 stieg diese Marke der Scenic-Group mit der Superyacht Emerald Azzurra und 2023 dem Schwesterschiff Emerald Sakara in das Hochsee-Segment ein. Nun wurde auf der Halong-Werft in Vietnam eine dritte Einheit bestellt: Die Emerald Kaia wird auf 128 Gäste ausgerichtet etwas grösser ausfallen und soll 2026 Fahrt aufnehmen. Schliesslich gab auch Ponant den Zugang eines neuen Maxi-Katamarans für zwölf Gäste bekannt, der bereits in diesem Sommer ausgeliefert wird und die bisherige Segel-Sparte mit der legendären Le Ponant verstärkt. BE