Im Gegensatz zu ihren Schwester-inseln herrscht auf La Palma ein üppiges Grün vor; wer die Natur liebt, wird sich hier zuhause fühlen. Die Spanier nennen ihr Eiland liebevoll «La isla bonita», die schöne Insel. Ob sich gar Madonna für ihren gleichnamigen Welthit anno 1987 von der Insel inspirieren liess, ist allerdings nicht bekannt.
Fakt ist jedoch, dass sich die Bevölkerung der Schönheit ihrer Insel durchaus bewusst ist und diese auch zu schützen versucht. Bisher weitgehend vom Massentourismus verschont geblieben, verfolgt La Palma denn auch einen sanften Tourismus, wobei Nachhaltigkeit auf der grünen Insel gross geschrieben wird. So erklärte die UNESCO die gesamte Insel 2002 zum Biosphärenreservat. Sie erhielt zudem eine Auszeichnung als «Starlight Reserve»; denn sie eignet sich hervorragend für die Sternenbeobachtung.
DER FUNKELNDE STERNENHIMMEL Bei Einbruch der Dunkelheit zieht es zahlreiche Sterngucker auf die höchste Erhebung der Insel, zum Roque de los Muchachos. Auf 2400 Metern über Meer stehen dort 14 Teleskope, mit deren Hilfe die Besucher einen Sternenhimmel betrachten können, den man so schnell nicht vergisst. Durch die per Gesetz verordnete geringe Lichtverschmutzung infolge von künstlichem Licht und Streulicht ist es bei wolkenlosem Himmel möglich, sehr viele Himmelsobjekte zu beobachten. Sogar die Milchstrasse ist hier mit blossem Auge sichtbar.
Doch auch für Outdoor-Sportler bietet die Insel viel Abenteuer: zu Wasser, zu Land oder in der Luft. Gleitschirmflieger ermöglichen die Passatwinde in den Luftschichten unter 1200 Meter traumhafte Gleitflüge über die Küste, darüber sorgt ein Azorenhoch für stabile Luftverhältnisse mit konstanten Winden – beste Voraussetzung für Flüge durch die abwechslungsreiche Gebirgswelt der Insel.
Wer es bevorzugt, auf dem Boden zu bleiben, dem sei das mehr als 1000 Kilometer umfassende, gut ausgeschilderte Netz an Wanderwegen empfohlen, z.B. die Routen durch die Caldera de Taburiente, den Nationalpark mit seinen steil abfallenden Schluchten und dichten Pinienwäldern. Als Highlight gilt jedoch die «Ruta de Los Vulcanos», die Vulkantour – eine der schönsten Wanderrouten weltweit. Sensationell ist die Wanderung bei Nacht mit dem freien Blick in den funkelnden Sternenhimmel.
Für Taucher bietet die Unterwasserwelt ein Labyrinth aus Vulkangestein, Schluchten und geheimnisvollen Höhlen. Die Sicht auf die Unterwassergärten mit schwarzen Korallen und einer artenreichen Tierwelt beträgt teilweise bis zu 50 Meter. Aufgrund des Reichtums der Meeresfauna, den optimalen Wassertemperaturen und der Wassertiefe ist der Archipel für Meeresbewohner wie z. B. Haie, Rochen, Wale und Delfine der optimale Lebensraum. Einige beneidenswerte Touristen konnten Anfang Juli gar einen 14 Meter langen Walhai sichten – selbst für die Kanarischen Inseln mit ihren 26 Wal-und Delfinarten eine Seltenheit. visitlapalma.es
Elisha Schuetz