Mystische Tempel, exotische Natur und Ayurveda

Eine Reise durch den Süden Indiens garantiert überraschende Erlebnisse, bleibende Eindrücke, Natur pur und gelebte Gastfreundschaft.
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Bei Indien denken wohl die meisten an Maharajas und ihre Paläste, Mahatma Gandhi, die Hippiezeit in Goa, den heiligen Fluss Ganges oder an pulsierende Städte wie Delhi, Mumbai oder Kolkata. Noch immer relativ unbekannt ist der Süden des Landes. Die von maritim-tropischem Klima geprägte Region umfasst die Bundesstaaten Andhra Pradesh, Telangana, Karnataka, Kerala, Tamil Nadu und das Unionsterritorium Puducherry. Kulturell und landschaftlich hat der Süden viel zu bieten: schöne Strände, beeindruckende Tempel, Prachtbauten vergangener Dynastien, Teeplantagen oder die moderne «Cybercity» Bangalore, Zentrum der indischen Informationstechnologie.

Neben dem im ganzen Land vorherrschenden Hinduismus gibt es hier auch eine ansehnliche Zahl von Christen, deren Ursprung auf das 1. Jahrhundert nach Christus zurückführt.

Darüber hinaus ist die Region bekannt für ihre Ayurveda-Zentren. Die über 2700 Jahre alte indische Lehre steht für Wohlbefinden von Körper und Geist in Harmonie mit den Elementen der Umwelt und der Natur. Aus der Vielfalt an Höhepunkten, welche der Süden zu bieten hat, beschränkt sich traveltip hier auf zwei Regionen bzw. Bundesstaaten.

Backwaters

Kerala

Der südwestlichste Bundesstaat des Subkontinents fasziniert durch fruchtbare Küstenstreifen, ausgedehnte Waldund Naturschutzgebiete mit einer reichen Fauna und Flora, Badestränden rund um die Hauptstadt Thiruvananthapuram und eine überdurchschnittlich gebildete und offene Bevölkerung. Einen Besuch wert sind hier der Kaudiyar- Palast (nur von aussen) und das Napier-Museum, die Kovalam Beach sowie Kannur mit seiner alten portugiesischen Festung, die Hafenstadt Kochi oder das kulturell bedeutende Thrissur. Hauptattraktion von Kerala sind die Backwaters, ein ausgedehntes Kanalsystem, in dem sich Salz- und Süsswasser vereinigen. Eine bis zu mehreren Tagen dauernde Fahrt auf einem zum Hausboot umgebauten Reiskahn mit Schlafräumen, Dusche/WC und Lounge bzw. überdachtem Esszimmer auf Deck ist ein unvergleichliches Erlebnis.

Die vorbeiziehende Landschaft wechselt dabei von unberührten Wäldern zu Reisfeldern und Bananenplantagen, von Kokoshainen zu kleinen Dörfern. Am Abend sorgen die Lichter der kleinen Öllampen auf den Booten der Fischer für eine mystisch-romantische Stimmung auf den Kanälen. Romantik pur. Ausgangspunkt für Fahrten durch die Backwaters sind meistens Kollam, Kottayam oder das auch als Venedig des Ostens bezeichnete Alappuzha.

Tamil Nadu

Die Inder selbst bezeichnen den Bundesstaat Tamil Nadu als eine der faszinierendsten Regionen ihres Landes. Vor allem die sich in 2000 Jahren entwickelte, eigene Kultur, die wunderbaren Tempel des drawidischen Klans und früherer Dynastien ziehen Besucher an. Das Tempelviertel, die Kirchen und das Fort von Chennai sollte ebenso besucht werden wie Kanchipuram, eine der sieben heiligen Stätten Indiens und für hochwertige Seide bekannt. Der Steintempel von Mahabalipuram, die alte Tempelstadt Tiruvannamalai, der Shiva-Tempel von Chidambaram, der Skulpturenschmuck und die Wandmalereien im Brihadesvara Tempel von Thanjavur sowie der Felsentempel in Tiruchiapalli zeugen von der reichen Kultur.

Über die fast 2500 Jahre alte Stadt Madurai erreicht man in Kanyakumari den südlichsten Punkt Indiens. Im April kann man hier die untergehende Sonne und den aufgehenden Mond am gleichen Horizont sehen – ein Schauspiel der besonderen Art. Wunderschöne Strände locken zudem zu einem Bad. Eine ganz andere Szenerie eröffnet sich dem Besucher im Hochland von Tamil Nadu. Sommerresidenzen der früheren Madrasser Society, Kirchen, in Hotels umgebaute Maharadscha-Paläste und das alles inmitten von Pinienwäldern prägen das Bild von Udhagamandalam auf 2286 Meter über Meer.

Der Süden Indiens hat viel und oftmals auch Überraschendes zu bieten. So abwechslungsreich wie die Landschaft, die Sehenswürdigkeiten und die Menschen sind, so vielfältig sind auch die Eindrücke und Erlebnisse, die man nach einer Reise durch Südindien mit nach Hause nimmt.

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PLANUNG UND ANREISE

Eine Indien-Reise bedarf einer guten Vorbereitung. Es empfiehlt sich, einen spezialisierten Reiseveranstalter oder ein Reisebüro in die Planung und Organisation miteinzubeziehen. Die bequemste Art, das Land zu bereisen, ist eine Privatreise mit Fahrer und Reiseleiter. Für Indien brauchen Schweizer Bürger ein Visum.

Swiss fliegt ab Zürich nonstop sowohl nach Delhi als auch nach Mumbai. Ab diesen Flughäfen gibt es Inlandflüge zu zahlreichen Flughäfen im Süden des Landes, etwa nach Kochi in Kerala oder Chennai in Tamil Nadu. Einige Ziele sind auch mit einem einmaligen Umsteigen an europäischen Airports oder Hubs im Mittleren Osten erreichbar.

UH