Wieso überhaupt studieren?

Tanja Röthlisberger (25) schliesst im Sommer ihr Studium ab. Für TI erläutert sie, weshalb sie sich für dieses Modell entschieden hat.
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Was waren deine Beweggründe, bei der Academia Engiadina zu studieren?

Nach der Ausbildung zur Kauffrau war ich in verschiedenen Unternehmen im Bereich Tourismus/Freizeit tätig. Dabei entwickelte ich eine grosse Leidenschaft für das Reisen und die Bündner Berge. Diese Verbindung und der innere Antrieb, mich selbst weiterzuentwickeln, führten dazu, dass ich mich für ein Studium an der HFT Samedan anmeldete.

Welchen Studiengang machst du genau?

Ich absolviere das Saisonmodell, das in Samedan vor vier Jahren eingeführt wurde. Dieses Modell entspricht perfekt meinen Bedürfnissen. In der Nebensaison wurden wir in der Theorie geschult, um diese während der Hauptsaison in der Praxis zu vertiefen. So hatte ich während insgesamt fünf Hauptsaisons die Möglichkeit, in Tourismus-Unternehmen mit unterschiedlicher Struktur, Ausrichtung und Positionierung zu arbeiten.

Inwiefern beeinflusst der Studiengang deine tägliche Arbeit?

Dadurch, dass das Studium sehr betriebswirtschaftlich aufgebaut ist, sind mir die Auswirkungen meiner Tätigkeit besser bewusst. Durch die erlernten Grundlagen im Outgoing- Tourismus, in Marketing oder in der Finanzwirtschaft weiss ich meine Kompetenzen besser einzuschätzen oder wie die einzelnen Abteilungen miteinander verknüpft sind. Das Studium ist natürlich auch hilfreich bei der Priorisierung von Arbeiten und bei der Selbstorganisation.

Du arbeitest nun bei Knecht im Marketing. Auch dank deiner Weiterbildung?

Im Frühjahr 2017 war Marcel Gehring Gastreferent im Unterricht. Im Herbst darauf vermittelten mir meine Dozentinnen aus dem Touroperating-Unterricht den Kontakt zu Knecht Reisen. Dank der Praktikumsstelle schreibe ich meine Diplomarbeit für Knecht Reisen, zum Thema Reisewelten-Magazin. So kann ich meinem Arbeitgeber etwas zurückgeben und die Massnahmen dann persönlich umsetzen.

Inwiefern profitierst du vom Erlernten beim Umsetzen deiner Kampagnen?

Ich gehe strukturierter vor und führe meine Tätigkeiten bewusster aus. Bei Knecht bin ich vor allem für die Umsetzung von Online-Projekten zuständig. Im Studiengang hörte ich bereits von den Begriffen SEO, Google Adwords, Unique Content oder CMS. In Kombination mit dem Marketing-Unterricht wusste ich, was es braucht, um Aufmerksamkeit zu generieren.

Im Sommer wirst du den Studiengang abschliessen. Und danach?

Ich habe das grosse Glück, dass ich nach meinem Praktikum, ab 1. Juli, bei Knecht eine Festanstellung im Online- Marketing erhalten habe. In den nächsten ein-zwei Jahren will ich zudem die Vertiefungs-Weiterbildung zur Marketingfachfrau an der Academia Engiadina absolvieren.

Was spricht für eine Weiterbildung im Tourismus?

Dass ich mir kein lebhafteres Studium vorstellen kann, welches im Anschluss eine solche Vielzahl an Möglichkeiten bietet. Ich schaue auf drei lehrreiche und intensive Jahre zurück, in denen ich interessante Kontakte für die Zukunft knüpfen konnte und mich selbst weiterentwickelte. Deshalb kann ich Jugendlichen nur empfehlen, sich für eine Weiterbildung im Tourismus zu entscheiden.

ES