Fokus auf Erlebnismarketing

Schweiz Tourismus passt Strategie verändertem Marktumfeld an.

Die Analyse von Schweiz Tourismus zeigt einmal mehr: Der Schweizer Freizeit- und Meeting-Tourismus muss teurer produzieren als die Mitbewerber und demzufolge auch teurer anbieten. Der starke Franken verschärft die Ausgangslage deutlich. Der europäische Mittelstand kann und will sich die Schweiz immer weniger leisten, dadurch sind grosse Rückgänge der traditionellen Individualgäste aus der Eurozone zu verzeichnen, was zu Umsatzeinbussen und sinkender Investitionsfähigkeit führt.

Die Entwicklung aus den Überseemärkten sei zwar sehr erfreulich; allerdings könne davon nicht die gesamte Schweiz flächendeckend profitieren, weil der europäische Gast ein grundlegend anderes Reiseverhalten aufweise als der Überseegast, so Schweiz Tourismus. Man sei überzeugt, mit der Strategieanpassung die richtigen Weichen zu stellen, um für die Zukunft noch erfolgreicher am Markt agieren zu können und den maximalen Beitrag zum Erfolg des Schweizer Tourismus zu erbringen. Die strategischen Neuerungen sollen per 1. Februar 2016 umgesetzt sein.

Hier einige Auszüge zur strategischen Anpassung aus der Mitteilung von Schweiz Tourismus:

Märkte: Strategie und Prioritäten
Die Analyse zeigt deutlich, dass auch bei geändertem Umfeld die duale Märkte-Strategie alternativlos richtig ist. Die Erschliessung neuer Gäste aus neuen Märkten erfolgt parallel zur Fortsetzung der umfassenden Bearbeitung der traditionellen Stammmärkte. Allerdings werden in der Märkte-Priorisierung und Bearbeitungs-intensität Anpassungen vorgenommen.

Nahmärkte, traditionelle Fernmärkte und Schweiz:
Totale Ausrichtung auf Erlebnismarketing

  • Wandel von Breitenansprache zu Precision Marketing
  • Fokus auf Gästesegmente mit hoher Schweiz-Affinität, hohem Differenzierungpotenzial und/oder höherer Kaufkraft

Neue Fernmärkte: Fokus auf die Entwicklung des Individualgeschäfts

  • Positionierung der Schweiz als erlebnisreiche, sichere und einfach zugängliche Destination für Individualreisende
  • Aufbau neuer Saisons und Erschliessung neuer Gästesegmente und Communities
  • Fokus auf Gruppenreisen mit hoher touristischer Wertschöpfung sowie Erschliessung neuer Märkte, Segmente oder Saisons

Märkteprioritäten

  • Verstärkte Bearbeitung: Australien, China, Frankreich, Golfstaaten, Indien, Nordics, UK, USA, neue Swiss-Europa-Ziele
  • Unveränderte Bearbeitung: Brasilien, Deutschland, Italien, Kanada, Korea, Österreich, Polen, Schweiz, Spanien, Südostasien, Tschechien
  • Reduzierte Bearbeitung: Belgien (Schliessung Vertretung, Bearbeitung als Markt Benelux aus den Niederlanden), Japan (Budgetreduktion), Niederlande (Budgetreduktion), Russland (Budgetreduktion)

Organisatorische Anpassungen
Weltweit richtet sich Schweiz Tourismus auf die präzise Ansprache der Gäste-Reisemotive aus. Segmentgruppen (Sommer, Meetings, Städte, Winter) integrieren die Fachabteilungen (Produktemarketing, Content, E-Campaigning, Social Media, etc.) und visieren hohe Produktekompetenz, entscheidungsrelevanten Content und Distributionskompetenz an.

Das E-Marketing, im Wesentlichen das Social Media Marketing, wird verstärkt. Das Städte- und Meeting-Marketing wird organisatorisch besser verankert. Der Bereich Meetings wird neu in der Geschäftsleitung vertreten sein.