Hoteliers wollen Preishoheit behalten

Immer mehr Widerstand gegen Hotelbuchungsportale.

Die Abhängigkeit der Hotels von Hotelbuchungsportalen wie Booking.com, HRS oder Expedia ist gross. Weil es bei der Zusammenarbeit mit diesen Vermittlern um viel Internetpräsenz und damit um konkrete Buchungen geht, unterwerfen sich viele Hotels den Zwängen der Portale: etwa der Bestpreisklausel, gemäss der die Hotels den Buchungsportalen garantieren müssen, dass sie ihre Zimmer nicht anderswo günstiger anbieten. Oder wenn Hotels in den oberen Rängen der Suchresultate eines Portals erscheinen möchten, um besser gebucht zu werden, müssen sie sogenannte Preferred Partners des Vermittlers werden und mehr Kommission bezahlen, schreibt etwa der «Tages Anzeiger».

Die Kommissionen, welche die Hotels den Buchungsportalen abliefern müssen, sind zudem nicht ohne. Je nach Portal und Vertrag liegt diese im Normalfall bei etwa zehn bis 15 Prozent, in einigen Fällen kann es auch mehr sein.

Seit geraumer Zeit formiert sich nun Widerstand. In Bern beispielsweise verzichten fast alle Mitglieder des Hoteliervereins auf den Preferred-Partner-Status des Vermittlers Booking.com, der 15 statt 12 Prozent Mindestkommission nach sich zieht, wie die «Hotel Revue» berichtet. «Wir zeigen, dass wir zusammenhalten und damit etwas erreichen können», sagt Beatrice Imboden, Präsidentin des Hoteliervereins Bern plus Mittelland, dazu. Ob das an der Macht der Buchungsportale etwas ändert, bezweifeln jedoch viele. Bei einigen würden die eingesparten Kommissionen die allfälligen Buchungsrückgänge mehr als kompensieren, bei anderen lohne sich der Verzicht finanziell nicht.

Die Bestpreisklausel wird immer öfter umgangen, in dem man bei den auf der eigenen Homepage publizierten Preisen kleine Zusatzgoodies mit integriert. So kann gegenüber den Hotelportalen argumentiert werden, es handle sich nicht um das gleiche Angebot. Damit unterstreichen die Hoteliers, dass sie Preishoheit über ihre Angebote behalten wollen.