Airline-Umsätze könnten um 100 Milliarden Euro einbrechen

    Die IATA revidiert ihre Prognose zum Coronavirus.
    Alexandre de Juniac.

    Der Umsatzverlust der Airlines wegen des Coronavirus wird viel drastischer ausfallen als noch vor zwei Wochen gedacht. Der Branchenverband IATA geht davon aus, dass die Fluggesellschaften 2020 im Passagiergeschäft bis zu 101 Mrd. Euro an Umsatz verlieren. Das entspricht einem Anteil von 19 Prozent des Gesamtvolumens und wäre vergleichbar mit dem Umsatzeinbruch in der Finanzkrise 2008/09. Die Auswirkungen auf das Frachtgeschäft seien noch nicht abzuschätzen.

    Die Passagierrückgänge seien in Europa mindestens genauso stark wie in Asien. Einem starken Nachfrage-Einbruch würde den Annahmen zufolge eine schnelle Erholung folgen.

    In einem etwas vorsichtigeren Szenario mit einer eingegrenzten Verbreitung des neuartigen Coronavirus geht die IATA weltweit von EUR 56,4 Mia. weniger Umsatz aus. Auf den deutschen Markt entfielen davon EUR 2,6 Mia. bei einem Passagierrückgang um zehn Prozent. Die heftigsten Einbussen erwarten die Experten in China, Italien und dem Iran.

    Iata-Chef Alexandre de Juniac appellierte an die Regierungen, die Fluggesellschaften zu stützen. Es seien außergewöhnliche Zeiten, in denen die Branche Erleichterungen bei Steuern, Gebühren und der Vergabe von Start- und Landerechten benötige.

    Erst vor zwei Wochen hatte die Organisation noch einen Umsatzrückgang von bis zu USD 29,3 Mia. für wahrscheinlich gehalten. Sie war dabei davon ausgegangen, dass sich Covid-19 weitgehend auf eng mit China verbundene Märkte beschränke. Inzwischen habe sich das Virus aber in mehr als 80 Ländern verbreitet, und die Ticket-Vorausbuchungen auf den Strecken nach China seien stark eingebrochen. (TI)