Aeroflot verzichtet auf Alitalia

Das Bieterrennen um die marode italienische Airline droht, zur Farce zu verkommen.

Die russische Aeroflot hat diversen Spekulationen ein Ende gesetzt und bestätigt, dass sie kein weiteres Interesse an einer Übernahme der italienischen Alitalia hege. Aeroflot befand sich unter den letzten und damit aussichtsreichsten Kandidaten für die Übernahme, an welcher ursprünglich elf Bieter Interesse angemeldet hatten.

Nachdem auch die amerikanische Investmentgruppe Matlin Patterson Global Advisers (zum zweiten Mal) das Handtuch geworfen hat, bleibt zurzeit nur noch die AP Holding von Air-One-Eigentümer Carlo Toto im Rennen. Die Übernahme der Alitalia durch den inneritalienischen Konkurrenten würde allerdings eine marktbeherrschende Stellung zur Folge haben.

Die italienische Regierung, welche weiterhin mindestens 39,9% ihrer 49,9% Anteile an der staatlichen Airline abgeben will, hat inzwischen die Frist zur Abgabe verbindlicher Angebote vom 2. auf den 12. Juli verlängert (TI Online meldete dies bereits) – ein Signal, dass es Probleme beim Verkauf gibt. Sowohl Alitalia als auch Air One und Matlin Patterson geizten jedenfalls nicht mit öffentlicher Kritik am italienischen Finanzministerium, welches den Verkauf der Staatsanteile abwickelt.

2006 flog Alitalia bei einem Umsatz von 4,7 Mrd. Euro einen Verlust von 626 Mio. Euro ein.