Airlines wegen EU-Emissionsbegrenzung in der Zwickmühle

CO2-Ausstoss soll reduziert werden, doch die EU-Regelung gehe zu weit.

Die Fluggesellschaften sollen in das «Emissions Trading Scheme» (ETS), also den Handel mit Emissionsrechten der EU, mit einbezogen werden. Eine Studie im Auftrag diverser europäischer Luftfahrtverbände begrüsst zwar die Initiative der EU, sieht aber auch grosse Probleme auf die Airlines zukommen.

Positiv sei, dass mit der neuen Regelung die Investitionen in modernere, also umweltfreundlichere Flotten und Prozeduren beschleunigt werde. Allerdings seien die finanziellen Auswirkungen für Airlines durch die EU unterschätzt worden. Einige Grundannahmen seien zu korrigieren.

Zunächst gehe die EU nicht davon aus, dass erhöhte Ticketpreise infolge der Mehrkosten die Nachfrage drosseln würden. Weiter müssten Fluggesellschaften bis 2022 bis zu 45% ihrer Rechte zum Ausstoss von Treibhausgasen zukaufen, was laut dem Gutachten zwischen 2011 und 2022 jährlich etwa 4 Mrd. Euro kosten würde. In derselben Zeit könnte sich der kumulierte Gewinn der Airlines um bis zu 40 Mrd. Euro reduzieren.

Insbesondere aber haben die europäischen Airlines Angst, durch die strenge Regelung gegenüber Airlines aus dem Nicht-EU-Raum Wettbewerbsnachteile haben würden. Aufgrund der Resultate des Gutachtens haben die Verbände der europäischen Luftfahrt deshalb das EU-Parlament aufgefordert, die ETS-Pläne zu revidieren.

Interessanterweise wurde gleichzeitig an der IATA-Jahresversammlung in Vancouver erklärt, dass der Kohlendioxidausstoss von Flugzeugen mittelfristig komplett beseitigt werden müsse. Mit diesem ambitionierten Vorstoss würde sich die Luftverkehrsbranche geschlossen mit einem Gegenentwurf zu gesetzlichen Auflagen wie Steuern, Abgaben und der Einbindung in den Handel von Emmissionszertifikaten positionieren.