Ärger über Gebührenerhöhungen in Heathrow

Die Gebührenerhöhung übersteigt die Inflationsrate um das Dreifache.

Heathrow Airport Holdings Ltd., die Eigentümerin des grössten europäischen Flughafens London-Heathrow, hat einen GBP 3 Mia. schweren Investitionsplan für den Zeitraum 2014 bis 2019 angekündigt. Damit will Heathrow weitere infrastrukturelle Verbesserungen anbringen, um im Kampf gegen andere Hubs wie Frankfurt, Paris, Istanbul oder Dubai zu bestehen. Für die Finanzierung will Heathrow unter anderem die Gebühren für Airlines erhöhen. Dafür wurde bei der britischen Civil Aviation Authority (CAA) auch bereits um Erlaubnis ersucht. Die nächste Gebührenrunde – Gebühren sind jeweils für fünf Jahre fixiert – steht im April 2014 an.

Kommt Heathrow mit den Gebührenerhöhungsvorschlägen bei der CAA durch, steigen die durchschnittlichen Gebühren pro Passagier von aktuell GBP 19,3 auf GBP 22. Hinzu kommt die «Air Passenger Duty» von GBP 13. Das heisst unter dem Strich, dass selbst ein Economy-Passagier in der tiefsten Buchungsklasse auf einem Kurzstreckenflug mindestens GBP 35 (rund CHF 50) an Gebühren zahlt, bevor er überhaupt abgeflogen ist. Das ist innerhalb der letzten elf Jahre eine Verdreifachung der Gebühren.

Das hat von verschiedenen Seiten, etwa von British Airways und Virgin Atlantic, zu scharfer Kritik geführt. Unter anderem wurde gefordert, die Gebührenerhöhung unterhalb der Inflationsrate zu halten. Der Flughafen verweist auf die weiterhin steigenden Kapazitätsbedürfnisse: 2012 nutzten rund 70 Mio. Passagiere den Flughafen, doch in fünf Jahren werde man bereits bei 72,6 Mio. sein.