Bangkok: Regierung ruft Notstand aus

Das EDA hat die Reisehinweise angepasst, rät aber nicht vor Reisen nach Thailand ab.

In Bangkok gehen die Demonstrationen gegen die Regierung weiter. Nach einem unruhigen Wochenende mit drei Bombenexplosionen und zahlreichen Verletzten sowie einem Toten, verlaufen die Demonstrationen seit Montag wieder grösstenteils friedlich. Trotzdem können weitere Vorkommnisse nicht ausgeschlossen werden. Gestern hat die Regierung nun für den Grossraum Bangkok den Ausnahmezustand ausgerufen, der ab heute für vorerst 60 Tage gilt. Dieser gibt den Sicherheitskräften mehr Handlungsspielraum. Welche Massnahmen ergriffen werden – etwa eine nächtliche Ausgangssperre – ist bis anhin nicht bekannt.

Die lokalen Agenturen, Touroperators sowie die Tourism Authority of Thailand (TAT) raten allen Bangkok-Reisenden weiterhin, Menschenansammlungen und die Zentren der Demonstrationen zu meiden. Vor allem die Gebiete Ratchaprasong, Siam, Chitlom sowie Victory Monument sollten von Touristen nicht besucht werden. Auf das Tragen von gelber oder roter Kleidung sollte verzichtet werden, da diese Farben die zwei sich bekämpfenden politischen Lager symbolisieren.

Die Ausflüge und Touren zu den touristischen Highlights der Stadt werden normal durchgeführt. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel wie Skytrain, Subway oder der Airport Link zum Flughafen Suvarnabhumi verkehren nach Plan. Trotzdem sollte für alle Touren und Transfers mehr Zeit als üblich eingerechnet werden, da es an neuralgischen Punkten zu Verkehrsbehinderungen kommen kann. Einige der grossen Shopping Malls schliessen ihre Türen abends früher als normal. Ansonsten berichten alle Quellen aus Bangkok von einem alles in allem normalen Alltagsleben.

Laut TAT haben die Demonstrationen bis anhin nur minime Auswirkungen auf die touristische Nachfrage aus dem Ausland. Vor allem die touristischen Zentren im Rest des Landes seien nicht betroffen – hingegen sprechen Insider von einer markant tieferen Auslastung der Hotels in Bangkok, vor allem durch die Annullation von Geschäftsreisen, Incentives und Konferenzen.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat gestern die Reisehinweise für Thailand der aktuellen Situation angepasst, rät aber nicht von Reisen nach Thailand ab.