Bangkok vor einem Shutdown

Ab dem 13. Januar wollen die Regierungsgegner die Metropole lahmlegen.

In Thailand ist jetzt touristische Hochsaison – doch die bis Ende 2013 markant angestiegene Nachfrage könnte jetzt einen spürbaren Dämpfer bekommen. Denn die seit November demonstrierenden Regierungsgegner fahren nun mit grösserem Geschütz auf und wollen ab Montag, 13. Januar bis zum Chinesischen Neujahr am 31. Januar die Metropole lahmlegen. So sollen unter anderem die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte und Kreuzungen der Stadt besetzt und die Wasser- und Stromzufuhr zu den Ministerien sowie den Häusern der Regierungsmitglieder unterbrochen werden. Dies würde das öffentliche Leben massiv beeinträchtigen. Von einer Besetzung des Flughafens Suvarnabhumi wie im November 2008 spricht hingegen niemand.

Die ersten Auswirkungen auf diese Ankündigungen sind bereits spürbar. So wurden aus China und Russland – zwei wichtigen Quellmärkten – bereits einige Touristen-Flüge annulliert, oder dann in den Süden – etwa nach Phuket – umgeroutet. Im Linienverkehr spricht «Airport of Thailand» derzeit von 112 Verbindungen (56 roundtrips) von Singapur und Hongkong nach Bangkok und zurück, die annulliert wurden. So stellt Singapore Airlines vom 14. Januar bis 25. Februar vorläufig eine tägliche Verbindung ein, Cathay Pacific streicht bis zum 14. Januar einen täglichen Flug und auch Hong Kong Airlines reduziert nach Angaben der «Bangkok Post» ihre Flüge nach Bangkok.

Seit November demonstrieren Regierungskritiker des People’s Democratic Reform Committee an ausgesuchten Plätzen der thailändischen Hauptstadt. Unter dem Druck dieser Proteste hat Premierministerin Yingluck Shinawatra für den 2. Februar Neuwahlen angesetzt – die sie wohl wieder gewinnen dürfte. Die Regierungsgegner boykottieren die Wahl und fordern den Rücktritt der Regierungschefin. Sie sehen in Yingluck Shinawatra nur eine Marionette ihres Bruders, des früheren Premierministers Thaksin Shinawatra, der 2006 vom Militär gestürzt wurde und wegen einer Verurteilung wegen Korruption im Ausland im Exil lebt.