British Airways erzielt weniger Gewinn

Noch keine Entscheidung in Sachen Iberia-Kauf gefallen.

British Airways (BA) präsentierte am heutigen Freitag ihre Jahreszahlen – und diese waren wenig berauschend. Der Betriebsgewinn sank im per 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr um 13,3% auf 602 Mio. Pfund (rund CHF 1,46 Mrd.). Laut BA-CEO Willie Walsh kosteten Streikdrohungen (was 1200 gestrichene Flüge zur Folge hatte), erhöhte Passagiertaxen und ein Einbruch im Passageverkehr im Januar und Februar 2007 über 230 Mio. Pfund. Vor Steuern lag das Ergebnis bei 611 Mio. Pfund (umgerechnet CHF 1,48 Mrd.) und damit 0,8% niedriger als im Vorjahr.

Wegen der Schwäche im Economy-Geschäft rechnet BA für 2008 zudem mit einem Wachstum am unteren Ende der bisherigen Planung, die von bis zu 6% Wachstum ausging. Vor allem das Nordamerika-Geschäft laufe schwach. Als weiteren Grund für die Schwäche nannte BA-CEO Willie Walsh die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen in Grossbritannen. Davon scheint das Premium-Geschäft nicht tangiert zu sein, welches «äusserst zufriedenstellend» verlief. Im abgelaufenen Jahr legten somit die Erlöse um 3,4% auf umgerechnet CHF 20,5 Mrd. zu.

Für eine unschöne Überraschung sorgte die Fluggesellschaft mit dem Eingeständnis illegaler Preisabsprachen durch Mitarbeiter. BA legt nun, da in Grossbritannien und den USA Untersuchungen laufen, vorsorglich 350 Mio. Pfund (fast CHF 850 Mio.) für mögliche Strafen zur Seite.

Was mit dem 10%-Anteil der BA an der spanischen Iberia geschehen soll, bleibt offen. Ein Verkauf der Anteile stehe ebenso zur Diskussion wie ein neuer Deal. Laut britischen Zeitungen versucht BA, bei einer Offerte zusammen mit der Texas Pacific Group (TPG) – die bereits 3,4 Mrd. Euro geboten hat – sowie deren Konkurrentin Apax Partners zusammenzuspannen. Apax suchte anscheinend einen Deal mit BA, die aber TPG favorisierte, nun jedoch mit beiden Private-Equity-Firmen ein dominierendes Übergewicht im Bieterkampf zu realisieren versucht. TPG hat sich zum Vorschlag noch nicht geäussert.