British Airways und Korean gebüsst

Preisabsprachen durch Kartellbehörden drastisch bestraft.

Britische und amerikanische Untersuchungsrichter haben British Airways und Korean Air Lines am Mittwoch mit einer Rekordstrafe von total 850 Mio. Dollar infolge Preisabsprachen belegt. Die Strafen, welche das US Department of Justice (USDJ) gemeinsam mit dem britischen Office of Fair Trading (OFT) ausgesprochen hat, sind die ersten Resultate einer breit angelegten Untersuchung der Geschäftspraktiken bei grossen Airlines, darunter auch bei Swiss-Mutter Lufthansa sowie Virgin Atlantic.

British Airways wurde vom USDJ mit 300 Mio. Dollar und vom OFT mit umgerechnet 250 Mio. Dollar gebüsst. Es ging um zwei verschiedene Vergehen der Preisabsprache beim Festlegen von Treibstoffzuschlägen. Die Bussen haben damit bereits einen Grossteil der Rückstellung von 350 Mio. Pfund (= CHF 875 Mio.) weggefressen, welche BA angesichts der drohenden Busse eingerichtet hatte. Die Sache ist noch nicht ausgestanden: BA ist weiterhin unter der Lupe bei der EU, in Australien, in Kanada, Neuseeland und Südafrika.

Korean Air Lines wurde vom USDJ mit 300 Mio. Dollar gebüsst, weil in den USA während sechs Jahren Preisabsprachen bei Passagier- und Cargotarifen stattfanden.

Virgin Atlantic und Lufthansa kamen straffrei weg, weil sie die Preisabsprachen (Virgin mit BA, Lufthansa im Cargobereich) aufdeckten und umfassend ihre Verfehlungen eingestanden.

Willie Walsh, der CEO von BA, entschuldigte sich für das kartellähnliche Verhalten, hielt jedoch fest, dass lediglich eine kleine Anzahl Personen im Unternehmen so gehandelt hätten und dass Passagiere durch die Triebstoffzuschläge keinen finanziellen Schaden erlitten – was allerdings angesichts der hohen Bussen unwahrscheinlich scheint.