C-Series-Hersteller in Nöten

Airbus will Bombardier nicht helfen – tut es nun die kanadische Regierung?

Flugzeughersteller Bombardier hat Probleme mit seinem Projekt C-Series. Dass die Nachfrage für den neuen Jet, von dem Swiss 30 Stück bestellt hat, zurzeit eher gering ist, war schon vorher bekannt. Bisher konnte Bombardier nur 243 Festaufträge entgegennehmen, seit einem Jahr sind keine mehr dazugekommen. Dies bringt das Unternehmen nun offenbar in finanzielle Nöte, wie diverse Luftfahrt-Portale vermelden. Die Entwicklungskosten betragen bisher USD 5,4 Mia., während die Bargeldreserven auf USD 3,1 Mia. gesunken sind. Gemäss einem Bericht der «Sonntagszeitung» steht dem eine Schuldenlast von USD 9 Mia. gegenüber.

In der Not wandte sich Bombardier an Airbus, die eine Zusammenarbeit oder gar eine Übernahme des C-Series-Projekts letzte Woche aber ablehnten. Diverse Luftfahrtexperten bescheinigen Bombardier und dem neuen Flugzeug nun ein Image- und Wahrnehmungsproblem. Experte Kevin Michaels wird auf «Aerotelegraph» zitiert, dass er zurzeit nur zwei Möglichkeiten sehe: Entweder springe die kanadische Regierung ein, oder das C-Series-Projekt müsse gestoppt werden. Letzteres wäre für Swiss, welche die C-Series fest in ihre Strategie ab 2016 eingeplant hat, eine verheerende Nachricht. Bei der Airline habe man aber keine Hinweise, dass die Lieferung möglicherweise ausbleibe, und man habe weiterhin grosses Vertrauen im Bombardier.