Concordia fiel «Show-Boating» zum Opfer

Bei Costa geht man von menschlicher Nachlässigkeit aus.

Obwohl die Untersuchungen noch im vollen Gange sind, liess Pier Luigi Foschi, Chairman und CEO von Costa Crociere, heute Nachmittag in Genua an einer Medienkonferenz durchblicken, dass die Ursache für das Unglück menschliches Versagen sei. Der Kapitän, der sich während des Unglücks auf der Brücke befand, sei von der üblich befahrenen und autorisierten Route abgewichen, offenbar um den Bewohnern der Insel Giglio die Costa Concordia zeigen – Foschi benutzte dabei den Ausdruck «Show-Boating». Aus diesem Grunde seien gewisse Systeme ausgeschaltet gewesen, die ansonsten bei einem Abweichen von der GPS-überwachten Route automatisch Alarm schlagen.

Foschi sprach allen Betroffenen seine tiefste Anteilnahme aus, die Betroffenheit bei Costa sei riesig. Er bedankte sich ausdrücklich bei der Crew, welche die Evakuation von über 4000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen (die Hälfte der Rettungsboote konnte wegen der Schieflage des Schiffes nicht benutzt werden) innert weniger Stunden korrekt durchgeführt habe.