Deutschland öffnet Markt für Fernbusse

Die Deutsche Bahn rechnet auf gewissen Strecken mit Einbussen von bis zu 20 Prozent.

Die deutsche Regierung hat sich für eine fast vollständige Liberalisierung des Fernbusverkehrs entschieden, schreibt «ftd.de». Damit erhält die Deutsche Bahn (DB) neben dem Nahverkehr nun auch im öffentlichen Personenverkehr verstärkt Konkurrenz. Für die Linienverbindungen werde es ein Konzessionssystem geben, kündigte Verkehrsstaatssekretär Klaus-Dieter Scheurle an.

Der parlamentarische Prozess soll noch Monate andauern, wodurch die ersten Fernbusse in Deutschland frühestens Ende 2011 starten dürften. Bisweilen war die Bahn durch ein aus den 30er Jahren stammendes Gesetz vor der Buskonkurrenz geschützt, sodass es in Deutschland bislang noch keinen Fernbusverkehr gab. Gemäss Schätzungen soll das Marktvolumen zwischen EUR 300 Mio. und EUR 1 Mia. schwanken.

Für die Bahn, die sich eine restriktivere Handhabe gewünscht hatte, sei der Gesetzesentwurf ein Dämpfer, so heisst es weiter. DB rechnet auf gewissen Strecken mit Gästeeinbussen von bis zu 20 Prozent. Die Bahn ist aber bereits heute Deutschlands grösster Busbetreiber und wird auch in Zukunft der grösste Anbieter von Fernbussen sein. Gemäss Informationen der «FTD» solle die Bahn ab 2012 sieben Fernbuslinien betreiben und vier weitere sollen bis 2014 dazu kommen.