Erste Urteile im Fall Costa Concordia

Haftstrafen zwischen eineinhalb und drei Jahren – Verfahren gegen Schettino läuft noch.

Eineinhalb Jahre nach dem Unglück der Costa Concordia hat ein Richter erste Strafen wegen fahrlässiger Tötung gegen fünf Angestellte der Reederei verhängt. Vier Crewmitglieder und ein Manager des Kreuzfahrtunternehmens Costa Crociere erhielten am Samstag im italienischen Grosseto Haftstrafen zwischen eineinhalb und knapp drei Jahren. Der Krisenmanager der Reederei, Roberto Ferrarini, wurde zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er habe nicht schnell und effizient genug reagiert, sondern zuerst versucht, das Image des Unternehmens zu bewahren. Damit habe er den Rettungseinsatz verzögert. Schettinos Stellvertreter und erster Offizier an Bord des Kreuzfahrtschiffes, Ciro Ambrosio, erhielt eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Drei weitere Crewmitglieder bekamen 23, 20 und 18 Monate Haft.

Das Hauptverfahren gegen Kapitän Francesco Schettino läuft noch; er ist der einzige, der noch angeklagt ist. Schettino muss sich unter anderem wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie Verlassen des Schiffs verantworten.