Im Juni diesen Jahres ist Etihad Airlines offiziell bei der unter dem Namen Etihad Regional fliegenden Tessiner Darwin Airline eingestiegen. Nach Monaten der Unsicherheit hatte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) grünes Licht gegeben. Die finanzstarke Airline aus Abu Dhabi zeichnete in der Folge eine Kapitalerhöhung über CHF 10 Mio. und sicherte sich eine Beteiligung von 33,3%.
Doch das war längst nicht alles, wie das Portal «Aerotelegraph» aus dem vertraulichen Geschäftsbericht von Etihad Airways erfahren haben will. Die Golfairline gewährte ihrer Schweizer Partnerin offenbar auch zwei Kredite. Der erste belaufe sich auf CHF 20 Mio. und habe eine Laufzeit von fünf Jahren. Er sei gemäss den Unterlagen mit einem «vereinbarten Zinsfuss» zu verzinsen. Das deute auf Vorzugskonditionen hin, da sonst üblicherweise von «marktüblichen» Konditionen gesprochen werde, so das Portal. Das zweite Darlehen umfasst wohl ebenfalls CHF 20 Mio. und ist drei Jahre lang zinslos. Beide Kredite wurden 2014 gewährt.
Das Geld konnte Darwin dringend gebrauchen. Nach der beschlossenen Kooperation mit Etihad Airways wurde das Streckennetz stark ausgebaut, Darwin hatte jedoch nicht mit dem starken Konkurrenzkampf mit der Swiss gerechnet und musste sich bald wieder geschlagen geben. Das Streckennetz wurde daraufhin wieder massiv zusammengestrichen. Inzwischen operiert Etihad Regional auf Nischenstrecken und übernimmt Auftragsflüge für Schwesterairlines wie Alitalia und Air Berlin.
