Etihad stärkt Air Berlin den Rücken

CEO James Hogan will die kränkelnde Airline weiterhin «voll unterstützen».

Die Zukunft der zweitgrössten deutschen Airline, Air Berlin, steht auf wackligen Beinen. Erst vergangene Woche wurde die lange ersehnte Sitzung, in welcher der Aufsichtsrat über CEO Stefan Pichlers Sanierungspläne befinden sollte, auf unbestimmte Zeit verschoben. In einer Betriebsversammlung seien die Mitarbeitenden nun jedoch in groben Zügen über das künftige Vorgehen informiert worden, schreibt das deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Dort sprach offenbar neben Pichler erstmals auch der Chef des arabischen Partners und Geldgebers Etihad Airways, CEO James Hogan. Etihad gehört seit Anfang 2012 knapp ein Drittel der Anteile von Air Berlin. Man werde den deutschen Partner auch weiterhin «voll unterstützen», versicherte Hogan den rund 1000 Zuhörern am Berliner Flughafen Tegel.

Hogan gab sich optimistisch, dass Air Berlin wieder dauerhaft Gewinne schreiben werde, allerdings sei es bis dahin «noch ein schwieriger und weiter Weg». Wichtigste Voraussetzung sei, dass das deutsche Bundesverkehrsministerium die Codeshare-Flüge von Air Berlin und Etihad zumindest im gleichen Umfang wie bisher gestatte. Diese sind offenbar nicht vollumfänglich durch das bilaterale Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) abgedeckt. Zudem müsse die v.a. bei ausländischen Fluggesellschaften umstrittene deutsche Luftverkehrssteuer fallen. Diese gilt im Air-Berlin-Heimatmarkt seit 2011 und fällt pro Passagier bei Flügen an, die in Deutschland starten. Sie beträgt – je nach Entfernung – zwischen EUR 7,50 und EUR 42,18 je Flugticket (exkl. MWSt).

Ein Datum für die verschobene Aufsichtsratssitzung wurde noch nicht kommuniziert.