EU fordert mehr Preistransparenz bei Flugtickets

Auch eine Art „Kundenabsicherungspflicht“ für Airlines wird diskutiert.

Laut einer Mitteilung des Europaparlaments wird künftig mehr Preistransparenz bei Flugtickets verlangt. Das EP hat gestern mit grosser Mehrheit beschlossen, dass Passagiere künftig von Beginn an während der Buchung über den tatsächlichen Flugpreis sowie über alle anfallenden Kosten wie Steuern, Flughafengebühren oder andere Abgaben informiert werden müssen. So will man für mehr Preistransparenz bei Flugtickets sorgen und missverständlichen Preisauskünften entgegentreten. "Die in jedweder Form – einschließlich im Internet – veröffentlichten Flugpreise, die direkt oder indirekt an die Reisenden gerichtet sind, müssen alle zur Zeit der Veröffentlichung bekannten anwendbaren Steuern, obligatorischen Gebühren, Aufschläge und Entgelte beinhalten", so das EP.

Details in Kürze unter: www.europarl.europa.eu/activities/expert/ta.do?language=DE

Laut der "fvw-Online" hat das EU-Parlament zudem dafür gestimmt, dass Fluggesellschaften eine Absicherung für die Passagiere einrichten müssen. Mit anderen Worten: Airline-Konkurse sollen künftig nicht mehr zu gestrandeten Flugpassagieren führen. Nach dem Parlament muss allerdings der EU-Rat, gebildet aus Regierungsvertretern der Mitgliedsländer, dem Plan noch zustimmen.

Laut Michel de Blust (Generalsekretär des EU-Reisebüro-Verbands ECTAA) gingen zwischen 2000 und 2005 rund 50 Fluggesellschaften pleite; Passagiere ohne Rückflugtickets oder gebuchte Passagiere mit wertlosen Tickets standen ohne Kundenschutz da. De Blust verweist darauf, dass Reisebüros für ihre Flugumsätze Bürgschaften und Garantien beibringen und Reiseveranstalter die Kundengelder absichern müssten; nur die Airlines seien frei von solchen Verpflichtungen.