Fusion von American Airlines und US Airways in Gefahr

Das US-Justizministerium stellt sich quer.

Der Zusammenschluss von American Airlines (AA) und US Airways (US) steht offenbar auf der Kippe. Das US-Justizministerium und sieben Bundesstaaten (Texas, Arizona, Florida, Pennsylvania, District of Columbia, Tennessee und Virginia) wollen die Fusion mit einer Wettbewerbsklage verhindern. Sie befürchten, dass die Preise steigen, Flüge gestrichen und der Service reduziert würden.

Wie Justizminister Eric Holder in Washington sagte, müssten die Passagiere mit höheren Ticketpreisen, höheren Gebühren und weniger Auswahl rechnen. Schon bei kleinen Preiserhöhungen bei einzelnen Flügen ergäben sich in der Summe Mehrbelastungen von mehreren Hundert Millionen US-Dollar. Im Falle einer Fusion gebe es in den USA nur noch vier Airlines, die zusammen mehr als 80% des Marktes beherrschten.

Die beiden Airlines hatten die Fusion im Februar verkündet und wollten sie laut eigenen Angaben im 3. Quartal dieses Jahres zum Abschluss bringen. Dieses Ziel sei nicht mehr realistisch, erklärte der designierte CEO Doug Parker in einem Schreiben an die Belegschaft, er hoffe aber, die Fusion noch in diesem Jahr über die Bühne bringen zu können. AA/US werden den Entscheid des Justizministeriums vor Gericht anfechten. Parker erklärt, dass das Ziel der Fusion eines Ausweitung des Flugangebots sei und dass die kombinierte Airline besser für den erhöhten Konkurrenzkampf auf globaler Ebene bereit sein würde.

Das Justizministerium hingegen hat in seinem Schreiben vor allem die Nachteile für US-Konsumenten hervorgehoben und von über 1000 Überlappungen im Streckennetz berichtet und die CEOs beider Airlines zitiert, welche in der Vergangenheit mehrmals erklärt hatten, dass sie dank der Konsolidierung mit Erfolg Preiserhöhungen durchsetzen konnten.

Betrachtet man die Passagierzahlen, würde aus der Fusion die grösste Fluggesellschaft der Welt entstehen. Gläubiger und Aktionäre haben dem Vorhaben bereits zugestimmt, ebenso die EU-Kommission.