Hello stellt Flugbetrieb ein

Aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und Fehlleistungen des ehemaligen Finanzchefs bleiben die vier Airbus A320 bis auf weiteres am Boden.

Moritz Suters Fluggesellschaft Hello ist insolvent und hat ihren Flugbetrieb ab Basel und Zürich per gestern, Sonntagabend 23.00 Uhr, bis auf weiteres eingestellt. Als Gründe für die Insolvenz gibt die Airline die Zahlungsunfähigkeit zweier französischer Grosskunden, laufend steigende Treibstoffkosten, der hohe Frankenkurs, welcher zur Kündigung eines Vertrages mit TUI-Deutschland geführt hat und der immer härter werdende Konkurrenzdruck im Tourismusgeschäft an. Hinzu kamen kürzlich entdeckte Fehlleistungen des ehemaligen Finanzchefs, von dem sich die Hello AG laut eigenen Angaben per Ende September getrennt habe. «Die der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat zur Verfügung gestellten Geschäftszahlen stellten sich nachträglich als falsch heraus. Geschäftsleitung und Verwaltungsrat waren deshalb immer überzeugt, es sei genügend Liquidität vorhanden. Dies war aber nicht der Fall», heisst es in einer Mitteilung von Hello. Die Prüfung der Zahlen durch den neuen Finanzchef brachte mittlerweile Klarheit. Alle Anstrengungen von Seiten Hello, kurzfristig zusätzliche Liquidität zu beschaffen, blieben offenbar ohne Erfolg.

Für die 140 Mitarbeitenden wurde gemäss Hello ein Sozialplan ausgearbeitet und es steht ein Care-Team für sie bereit. Die Besatzungsmitglieder sowie die vier Airbus A320 stehen derzeit in der Schweiz.

Die Reiseveranstalter wurden von Hello informiert und haben teilweise bereits auf die Situation reagiert. Die Rotation von Basel–Antalya–Basel (FHE 6152/53), welcher heute Montag im Auftrag von TUI hätte durchgeführt werden sollen, wird laut TUI Suisse mit einem Subcharter der Air Berlin zeitgleich durchgeführt. Für die folgenden Tage sucht der Veranstalter derzeit noch nach Lösungen für die Abflüge ab dem Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg.

Durch die Hello-Insolvenz sind auch 1600 Kunden von Hotelplan Suisse betroffen. Da der Flugbetrieb von und nach Zürich eingestellt wurde, wird der Schweizer Reiseveranstalter für die noch bis 31. Oktober 2012 insgesamt 8 Flug-Rotationen (Ägypten, Kanarische Inseln und Zypern) entsprechende Ersatzlösungen anbieten. Für Kunden, die sich in den Feriendestinationen aufhalten bzw. die in den nächsten Tagen ab Zürich in die Ferien fliegen wollten, werde Hotelplan Alternativlösungen suchen und auch für allfällige Zusatzkosten und/oder Zusatznächte aufkommen, teilt der Veranstalter mit.

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