Iberia lehnt BA-Offerte ab

Der gebotene Preis sei zu tief. Nun bieten auch Air France und Lufthansa wieder mit.

Laut der spanischen Tageszeitung „El Pais“ hat der Verwaltungsrat der spanischen Iberia an seiner gestrigen Versammlung beschlossen, die Übernahme-Offerte des Gespanns British Airways/Texas Pacific Group abzulehnen. Der gebotene Preis von 3,6 Euro pro Aktie wurde als zu tief bewertet – mit diesem Angebot wäre der Kaufpreis rund 6,25% unter dem aktuellen Marktwert gelegen. Es wurde nun entschieden, weitere Offerten zu überprüfen.

Die Offerte von BA und TPG war erst kurz vor der Sitzung eingereicht worden; als weitere Investoren waren dabei die spanischen Finanzunternehmen Vista Capital, Ibersuizas und Quercus aufgetaucht, welche eine spanische Mehrheit im Unternehmen gebildet hätten, was für den Erhalt der Fluglizenzen notwendig ist.

Inzwischen evaluiert die britische Risikokapitalgesellschaft Apax, von British Airways zunächst als zusätzlicher Partner zur TPG vorgesehen (was schliesslich abgeblasen wurde), laut der britischen „Daily Telegraph“ gemeinsam mit Air France-KLM, Lufthansa und spanischen Finanzinstituten die Lancierung einer Offerte für Iberia. Lufthansa hatte Iberia wiederholt als „zu teuer“ bezeichnet, habe nun aber Merrill Lynch mit der Ausarbeitung einer Offerte beauftragt. Apax ist seinerseits mit 21% am spanischen Low-Cost-Carrier Vueling beteiligt, was bei Iberia-Insidern die Befürchtung hervorrief, dass im Falle einer Apax-Übernahme der Iberia-eigene Low-Cost-Carrier Clickair mit Vueling fusioniert würde.