Kerala reisst illegal errichtete Hotels ab

Die Regierung des südindischen Bundesstaates dämmt mit Bulldozern illegale Ausbreitung von Tourismus-Infrastrukturen ein.

Laut der freien Journalistin und Indien-Kennerin Christina Kamp greift die Regierung im südwestindischen Kerala seit Mitte Mai konsequent gegen die illegale Bebauung von öffentlichem Grund und Boden durch. Rechtswidrig errichtete Hotels, Resorts und andere Gebäude sollen innert drei Monaten abgerissen werden, falls keine, gefälschte oder ungültige Landrechtstitel vorliegen.

Nach Regierungsangaben seien allein in Munnar, einem beliebten Touristenziel in den Bergen der Western Ghats, in den vergangenen Jahren mehr als 3000 Fälle von illegaler Inbesitznahme von Land bekannt geworden. Mehrere Hotels, Resorts und Gästehäuser stehen widerrechtlich auf öffentlichem Grund und Boden ausserhalb ausgewiesener Privatgrundstücke.

Die Tourismusentwicklung dürfe nicht länger auf Kosten der Umwelt stattfinden, meint Ministerpräsident V.S. Achuthanandan. Nicht nur in Munnar, auch in anderen Tourismusorten wie den Backwaters oder an der Küste werden nun Hotels dem Erdboden gleichgemacht. Angesichts der Kapitalvernichtung und der „überhasteten“ Art und Weise, wie die Abrissaktionen stattfinden, kommt heftige Kritik aus der Tourismuswirtschaft und aus den Reihen der Opposition. Umweltgruppen begrüssen dagegen das konsequente Vorgehen des Ministerpräsidenten.