Kiffer-Tourismus etabliert sich in den USA

Colorado und Washington haben den Konsum von Hanfprodukten auch zu nicht-medizinischen Zwecken legalisiert. Tourismusunternehmer reiben sich die Hände.

Der Souverän der US-Bundesstaaten Colorado und Washington entschied bereits im November 2012, Hanfprodukte wie Marihuana oder Haschisch auch für nicht-medizinische Verwendung zu legalisieren. Nachdem nun auch sämtliche Gerichtsinstanzen den Volksentscheid durchgewinkt haben, werden die beiden Staaten ab übermorgen 1. Januar den Konsum der Hanfprodukte vollständig legalisieren. Will heissen: Personen ab 21 Jahren dürfen völlig legal Marihuana oder Haschisch kaufen und «in Privaträumen» konsumieren. Eigentlich war der Konsum in den USA seit 1930 verboten; in den letzten Jahren hatten allerdings bereits 20 US-Bundesstaaten der Hanfprodukt-Konsum zu medizinischen Zwecken erlaubt.

Während in den USA andere Bundesstaaten wie etwa Kalifornien darüber diskutieren, ebenfalls den Konsum zu legalisieren, bereitet man sich in Colorado und Washington bereits auf Anstürme von «Pot Tourists» vor («Pot» ist der US-Begriff für die Hanfdrogen). Wegen der Regelung mit dem Konsum in Privaträumen hat beispielsweise Unternehmer Timothy Vee von Colorado High Life Tours in Denver einen Limo-Service eingerichtet; Skifahrer werden damit im Hotel abgeholt und dürfen auf dem Weg zu den Skigebieten in der Limo Marihuana oder Hasch rauchen und erhalten dazu Snacks und Getränke. Ein Problem mit bekifften Skifahrern sieht Vee nicht, da es an den Berg- und Talstationen auch Alkohol zu konsumieren gebe, welches in Colorado ab Januar 2014 gleich gehandhabt wird wie Hanfprodukte.

In Seattle entstehen derzeit erste «Pot Smoker Clubs». Auch hier muss es sich um «Privaträume» handeln und Dienstpersonal darf nicht offiziell angestellt sein. Da das Rauchen in der Öffentlichkeit sowohl für Hanfprodukte wie für Zigaretten verboten ist, sollte dem Erfolg der neuen Clubs und anderweitigen Angebote in Washington und Colorado aber nichts im Wege stehen.