Kuoni-CEO Meier: «CHF 120 Mio. sind annährend richtig geschätzt»

Das Unternehmen lässt Details zur Höhe des Kuoni-Rewe-Deals verlauten.

Kuoni-CEO Peter Meier nimmt in einem Interview mit «Finanz und Wirtschaft» erstmals Stellung zum Verkaufspreis des europäischen Veranstaltergeschäfts an Rewe. Schätzungen reichten bisher von CHF 100 Mio. bis CHF 150 Mio.; Meier sagt nun, dass CHF 120 Mio. «annährend richtig geschätzt» seien. Angesichts der Umstände, des stärkeren Frankens und der tieferen Profitabilität von Kuoni Schweiz sei dies ein sehr guter Preis. Mit dem Verkauf habe man die Risiken stark reduzieren können; die abgestossenen Teile hätten 2014 auf Ebita-Stufe zwar noch einen Betriebsgewinn von CHF 19 Mio. erzielt, dieser werde dieses Jahr aber «substanziell tiefer» sein.

Weiter nimmt Meier Stellung zur Immobiliensituation. Man suche für die verbleibenden 300 Mitarbeiter in der Schweiz ein Mietgebäude, danach starte man den Verkaufsprozess für das Gebäude in der Neuen Hard. Dies könne bereits dieses Jahr geschehen oder sonst nächstes. Die Sachanlagen, wovon die Neue Hard ein Teil ist, seien mit CHF 69 Mio. bilanziert, man hoffe auf einen Verkauf mit Buchgewinn.

Was die korrigierte Prognose für die Nettoverschuldung angeht (CHF 200 Mio. bis 250 Mio. per Ende 2015), sagt Meier, man sei zuvor von anderen Annahmen ausgegangen. Mitte Januar habe man noch geglaubt, das Reiseveranstaltergeschäft zum Buchwert verkaufen zu können, und im Juni habe man den Abschluss der Transaktionen erst für 2016 erwartet. Eine Kapitalerhöhung schliesst der CEO aber aus, ebenso seien weitere Verkäufe kein Thema. Auf der anderen Seite sind aber auch Aktienrückkäufe nicht angedacht, und die Aktionäre müssten von tieferen Dividenden als im Vorjahr ausgehen.