Lufthansa verliert gegen Vielflieger

Ein Hamburger Professor hat vor Gericht erreicht, dass er seine Vielflieger-Meilen behalten darf.

Anfang 2011 hatte Lufthansa die Bedingungen zum Einlösen von Vielflieger-Meilen aus dem Miles&More-Programm kurzfristig zum Nachteil der Kunden geändert. Ein Professor aus Hamburg, der zum Zeitpunkt der Umstellung einen sechsstelligen Betrag an Bonusmeilen auf seinem Konto hatte, erhielt nun laut «Financial Times Deutschland» vor dem Kölner Landgericht recht. Sein Konto war durch die Änderung um rund 40% entwertet worden. Das Gericht bemängelte zudem, dass die Änderung zu kurzfristig bekannt gegeben wurde. Nach Auffassung der Richter hätte die Lufthansa diese Änderungen mit einer angemessenen Übergangsfrist ankündigen müssen.

Dieses Urteil, welches noch nicht rechtskräftig ist, könnte nun weitere Miles&More-Teilnehmer zu einer Klage animieren. Gehen viele der verärgerten Vielflieger vor Gericht, könnte das der Lufthansa ernsthaft wehtun. «Financial Times Deutschland» rechnet vor: 198 Milliarden Meilen hatten sich die heute 20 Millionen Miles&More-Kunden Ende 2010 erflogen. Entsprach das früher 2,2 Millionen Business-Class-Tickets in die USA, sind es heute 1,88 Millionen. Legt man einen Ticketpreis von 3000 Euro zugrunde, ergibt das rein rechnerisch 960 Mio. Euro Gegenwert. Zehn Prozent mehr, als die Lufthansa 2010 operativ verdiente.