Lufthansa will wachsen – wenn alle mitmachen

Die Airline sprach ihren Mitarbeitern ins Gewissen.

Lufthansa hat den 33‘500 Mitarbeitern des Kerngeschäfts Lufthansa Passage an einer Mitarbeiterversammlung ein «Bündnis für Wachstum und Beschäftigung» angeboten. Zentral sei, die Wettbewerbsfähigkeit von Lufthansa gegenüber «staatlich unterstützen Airlines von Golf und Bosporus» zu stärken und den Wettbewerb im Privatreise- und Low-Cost-Segment aktiv anzugehen. Dazu gehören milliardenschwere Investitionen in neue Flugzeuge und Service-Verbesserungen. Bis im dritten Quartal 2015 will Lufthansa ihre gesamte Langstreckenflotte auf die neuen Kabinenklassen umgerüstet haben. Zur Neuausrichtung gehört auch der Start der neuen Eurowings. Ausserdem hat Lufthansa ihr Flottenszenario für 2020 vorgestellt: An den Drehkreuzen Frankfurt und München soll die Flotte um 27 Flugzeuge auf 340 wachsen. Dies führt zu 1800 neuen Stellen.

Lufthansa nennt aber auch Bedingungen dafür. «Voraussetzung für diesen Kurs ist die konstruktive Mitwirkung aller Beschäftigungsgruppen und ihrer Vertreter beim Etablieren wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen», betont Vorstandschef Karl Ulrich Garnadt, «uns ist klar, dass wir den Kostennachteil gegenüber Wettbewerbern wie Easyjet oder Turkish Arlines nicht sofort kompensieren können. Aber wir müssen einen Einstieg finden, um unsere Kostenentwicklung an die Marktentwicklungen anzupassen und wieder auf Augenhöhe mit unseren Wettbewerbern zu kommen. Denn Wachstum entsteht nur aus wettbewerbsfähigen Strukturen.» Das Unternehmen möchte umgehend mit allen Tarifpartnern die Gespräche fortsetzen. Diese könnten aber nur erfolgreich sein, wenn in dieser Zeit keine weiteren Streiks stattfänden. Bis Ende August 2015 will Lufthansa das Bündnis unter Dach und Fach haben; bis dahin wird «verhandelt und konkretisiert.»