Mehrarbeit wegen Hochwasser

Die dramatische Hochwassersituation in Zentral- und Osteuropa hatte zwar Folgen, doch das Flussfahrtenjahr wird deshalb nicht abgeschrieben.

Trotz verregnetem Mai starteten die Flussfahrten je nach Anbieter ordentlich bis sehr gut in die neue Saison – doch nun hält seit zwei Wochen die Hochwasserlage in Zentral- und Osteuropa die Anbieter auf Trab: Vereinzelt mussten Reisen abgesagt werden, Routen wurden abgeändert und noch immer sind nicht alle aktuellen Programme definitiv gesichert: «Erst mit dem fallenden Wassers kann festgestellt werden, welche Schäden an Kanälen und Schleusen entstanden sind», sagt Hans Kaufmann von Thurgau Travel. Betroffen war bei Thurgau vor allem die Florentina, die sich aber in Prag rechtzeitig in einen Schutzhafen flüchten konnte. Mit einem blauen Auge davongekommen ist auch Mittelthurgau: «Wir mussten keine Fahrten absagen. Da aber gewisse Abschnitte gesperrt waren, ergaben sich Routenänderungen», sagt Stephan Frei. Auch Rivage war mit einer Ausschiffung in Passau betroffen, die nächste Reise auf der Donau startet am 16. Juni. «Diese Route wurde bis jetzt noch nicht angepasst», sagt Dominik Trösch.

Welche Auswirkungen die Ereignisse für die weitere Saison haben werden, ist zwar noch kaum abschätzbar, wird aber von den Spezialisten nicht dramatisiert: Bei Rivage meldet Trösch weiterhin zufriedenstellende Buchungseingänge, und auch Frei (Mittelthurgau) geht nicht davon aus, dass das Flussjahr nun nachhaltig leide – schliesslich sind Hochwassersituationen nichts Aussergewöhnliches. Wie auch Kaufmann (Thurgau) bestätigt, mussten bereits im Frühjahr einige Fahrten auf dem Douro und der Rhône wegen Hochwasser modifiziert werden. Ähnlich eingeschätzt wird die Lage bei Kuoni: «Bereits gebuchte Gäste werden nicht von der Reise zurücktreten», ist Cornelia Gemperle überzeugt, Und auch Marco Strub von Hotelplan, wo man zwei abgebrochene Reisen von Arosa und Nicko-Tours zu verzeichnen hatte, geht nicht davon aus, dass das Ereignis einen gravierenden Einfluss auf die weitere Fluss-Nachfragen haben wird. Aber: Für alle Beteiligten resultierte auf Grund der Programmanpassungen viel Mehrarbeit, und da und dort dürfte wegen Ausfällen der Margendruck steigen.

Über die aktuelle Situation im Hochsee-Segment berichtet die neue Ausgabe von TRAVEL INSIDE.