Neuer Streit zwischen AA und Orbitz

Auseinandersetzungen zwischen Airlines und Portalen hinsichtlich Vertriebskonditionen dürften weiter zunehmen.

American Airlines (AA) hat angekündigt, dass sämtliche Tarife der Marken American Airlines per sofort und von US Airways ab dem 1. September nicht mehr im Flugportal Orbitz gelistet werden, weiter auch nicht in «Orbitz-powered» Portalen (z.B. Ebookers), mit Ausnahme von Geschäftsreiseportalen. AA verweist darauf, dass die Flüge über die eigenen Websites, andere OTAs und herkömmliche Reisebüros problemlos verfügbar sind. Hintergrund des Rückzugs sind offenbar überrissene Forderungen des Portals hinsichtlich der Buchungskommission. Damit sei man nicht in der Lage, konkurrenzfähige Preise insbesondere im Kampf gegen Low-Cost-Carrier anzubieten.

Orbitz hat bereits angekündigt, dass für zahlreiche Routen Tarife anderer Airlines gelistet werden, «welche den Umsatz gerne übernehmen, welchen AA sich nun entgehen lässt». Die Börse allerdings schenkt diesen Worten nicht viel Vertrauen – der Börsenkurs von Orbitz stürzte nach der Ankündigung von AA ab.

Der Konflikt ruft ein Déjà-Vu hervor. American, welche 2000 zu den Gründern der inzwischen unabhängigen Orbitz gehörte, hatte bereits im November 2010 alle ihre Tarife aus Orbitz genommen; erst nach einem langen Rechtsstreit herrschte wieder «courant normal». Aus dem Orbitz-Geschäftsbericht ging damals hervor, dass AA-Tickets rund 5% des Orbitz-Umsatzes ausmachten. Den aktuellen Anteil kennt die Öffentlichkeit vorerst nicht. AA hatte zwischenzeitlich auch heftige Auseinandersetzungen mit Travelport, dem Betreiber des GDS Galileo, hinsichtlich Konditionen und der allgemeinen Vertriebsstrategie.