Neun neue Unesco-Weltkulturstätten

Neue Stätten in Russland, Costa Rica, Vietnam, Indien, den Philippinen und Dänemark auserkoren.

Während der 38. Session des «World Heritage Committee» der Unesco von letzter Woche in Katar wurden sechs neue Stätten ins Unesco-Welterbe aufgenommen und drei bestehende Welterbe ausgeweitet. Konkret geht es um die folgenden Stätten, denen nun gewiss etwas mehr touristische Aufmerksamkeit zuteil wird:

  • Bolgar (Russland): Die Archäologiestätte liegt an der Wolga, südlich der tatarischen Hauptstadt Kazan. In der früheren Hauptstadt der mongolischen Goldenen Horde sind heute noch bestens erhaltene muslimische Gebäude der im 17. Jahrhundert fluchtartig verlassenen und nie mehr besiedelten Stadt zu sehen.
  • Präkolumbische Stätten und Steinkugeln des Diquis (Costa Rica): Vier archäologische Stätten im Diquis-Delta, im südlichen Costa Rica, welche das lokale Leben vor der Ankunft der Europäer widerspiegeln. Markant sind die zahlreichen perfekt geschliffenen Steinkugeln von bis zu zwei Metern Durchmesser, deren Sinn und Zweck weitgehend unbekannt ist.
  • Trang An (Vietnam): Die Sandstein-Karstlandschaft im Delta des Red River verzaubert mit dramatischen Klippen, gefluteten Tälern und zahllosen Grotten mit Kulturerzeugnissen aus 30‘000 Jahren Geschichte. Im geschützten Gebiet liegt auch Hoa Lu, die ehemalige Hauptstadt Vietnams mit ihren Tempeln und Pagoden.
  • Great Himalayan National Park (Indien): Der Nationalpark liegt im westlichen Himalaya im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh und zeichnet sich durch eine weitgehend unberührte alpine Landschaft aus. Hier liegen auch die Quellen mehrerer grosser Flussysteme Südasiens. Dazu gibt es 25 verschiedene Waldtypen.
  • Mount Hamiguitan Range Wildlife Sanctuary (Philippinen): Die Bergrücken im Südosten von Mindanao beherbergen für zahlreiche Tiere und Pflanzen ein einzigartiges Bioreservat, darunter für zahlreiche bedrohte Arten. Hier lassen sich auch die verschiedenen Lebenszonen zu Wasser und zu Land in verschiedenen Höhen über dem Meer gut beobachten.
  • Stevns Klint (Dänemark): Diese geologische Stätte besteht aus einer 15 Km langen Klippe mit zahllosen Fossilien, wo sich die Auswirkungen eines Meteoriteneinschlags am Ende der Kreidezeit vor 65 Mio. Jahren nachvollziehen lassen.
  • Südchinesisches Karst (China): Seit 2007 Unesco-geschützt, wurde das geschützte Gebiet dieser spektakulären Landschaft auf neu über 176‘228 ha ausgeweitet. Hier finden sich einige der spektaklulärsten und unversehrtesten Karstlandschaften der Welt, mitsamt natürlichen Brücken, Höhlen und Schluchten.
  • Wald von Bialowieża (Weissrussland/Polen): Eigentlich ist dieser Wald bereits seit 1979 Unesco-geschützt; mit der Neueintragung wird das grenzübergreifend geschützte Gebiet dieses einzigartigen Urwalds im europäischen Osten erweitert – in Weissrussland zwar um 5000 ha reduziert, auf der polnischen Seite aber um 5069 ha erweitert.
  • Wattenmeer (Deutschland/Dänemark): Auch das Wattenmeer ist bereits seit 2009 Unesco-geschützt; neu umfasst der Schutz fast das ganze dänische Wattenmeer, das niederländische Wattenmeer und die deutschen Wattenmeer-Nationalparks in Niedersachsen und Schleswig-Holstein