Der äusserste Norden des australischen Bundesstaats Queensland ist zwar bei Touristen beliebt, blieb bislang aber von exzessivem Ausbau der touristischen Infrastruktur verschont. Das könnte sich bald ändern: Am vergangenen Freitag hat Queensland die Pläne für die erste Bauphase des Aquis Great Barrier Reef Resort nahe Cairns gutgeheissen. Das Projekt ist AUD 4,2 Mia. schwer und soll Arbeitsplätze im Norden Queenslands schaffen, sowie natürlich den Tourismus mächtig ankurbeln. Noch ist das letzte Wort allerdings nicht gesprochen; das Mega-Resort wird noch auf ökologische und soziale Verträglichkeit sowie finanzielle Machbarkeit überprüft.
Zum 340 Hektar grossen Resort in Yorkeys Knob, einem nördlichen Vorort von Cairns, gehören neun Luxushotels und ein Casino, ein 18-Loch-Golfplatz, ein Stadion mit 25‘000 Sitzplätzen und ein Kulturzentrum. Hinter dem Projekt steht der chinesische Milliardär Tony Fung, welcher bereits erklärt hat, dass er von der Regierung Queenslands nur grünes Licht, aber keinen Cent an Steuergeldern erwartet. Sein Ziel ist, mit einem Projekt «ähnlich wie jenen in Dubai oder Singapur» reiche Chinesen in die Region zu locken.
Die «Australian Marine Conservation Society» hat jedoch starke Bedenken gegen das Projekt geäussert, da dieses direkt an der Küste und dem Great Barrier Reef liege, also dem grössten Korallenriff der Erde. Ebenso haben manche Organisationen vor dem neuen Casino gewarnt, welches bereits bestehende Probleme mit Glücksspielern im Bundesstaat erheblich verschlimmern könnte. Viele Einwohner fürchten zudem, dass die natürliche Schönheit Australiens zunehmend menschengemachten Attraktionen geopfert wird.
Einige Australier glauben aber auch, dass es Zeit wird, eben menschengemachte Attraktionen zu bieten, um neue Australien-Reisende anzulocken. Zudem habe der Norden Queenslands eine hohe Arbeitslosenrate, weshalb solche Projekte wichtig seien.
Falls das Mega-Resort grünes Licht der Behörden erhält, ist die Eröffnung für 2018 geplant.
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