Ryanair will zur Online Travel Agency werden

Auf der Website soll es künftig auch günstige Hotels, Fussballtickets und dergleichen geben.

Ryanair-CEO Michael O‘Leary ist gut darin, aussergewöhnliche und spektakuläre Ideen anzukünden, ob sie nun eintreffen mögen oder nicht. An dieser Ankündigung könnte aber mehr dran sein als an Bezahl-WCs und Stehplätzen im Flugzeug. Gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters» gab er kürzlich bekannt, verstärkt als «Disruptor» der Reiseindustrie aufzutreten. Ryanair baut gerade seinen Webauftritt um; Ziel ist es, mehr direkten Webtraffic zu generieren und weniger von Vergleichsseiten abhängig zu sein. «Wir müssen sehr vorsichtig sein, dass am Schluss nicht 50% oder sogar 80% unserer Verkäufe via Google hereinkommen», so O’Leary. Ihm schwebt vor, eine Art «Amazon des Reisens» zu werden, mit vielen Zusatzservices und -angeboten wie Preisvergleichen, Discount-Hotels und günstigen Fussball- oder Konzerttickets.

Hotels bietet Ryanair bereits heute auf der Website an – interessanterweise dank einer Einbindung von Booking.com, also von einer dieser Vergleichsseiten, die O’Leary künftig umgehen will. Mietautos gab es auch einmal; im Juli ist Partner Hertz allerdings ausgestiegen.