Schweizer TOs fordern Walfang-Stopp in Island

19 Reiseunternehmen aus Deutschland, Österreich, Schweiz und England haben eine Stellungnahme veröffentlicht.

In Island ist die Walbeobachtung eine beliebte Touristenbeschäftigung, und einträgliche Geldquelle für lokale Reiseagenturen: 2006 haben rund 89’000 Personen an Whale Watching-Touren teilgenommen und der Ökonomie auf der Insel etwa 23 Millionen Euro eingebracht. Island ist allerdings auch eine der wenigen verbleibenden Nationen, die Walfang betreiben – teilweise mitten in Walbeobachtungsgebieten.

Reiseveranstalter erwarten deshalb negative Auswirkungen auf den Tourismus. 19 Reiseunternehmen aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich und England haben deshalb eine Stellungnahme veröffentlicht und Island ist aufgerufen, an der derzeit stattfindenden Walfangkommissions-Tagung (IWC) in Anchorage ihre Haltung gegenüber den Walen zu überdenken. Gemäss einer Berechnung der beiden Walschutzorganisationen OceanCare und WDCS generiert eine einzige Walbeobachtungs-Tour mit nur neun Personen die gleichen Einnahmen wie die Tötung eines Zwergwales. Die Stellungnahme der europäischen Reiseveranstalter untermauert eine Resolution des Verbandes isländischer Reiseveranstalter. Der Hintergrund: Als Island 2006 den kommerziellen Walfang wieder aufnahm, reduzierten sich die Buchungen kurzfristig um 25%.

Zu den Schweizer Unterzeichnern der Stellungnahme gehören Acapa Tours, Kontiki-Saga, Kuoni, Let’s go, Nordisch Reisen, Glur, Trottomundo und TUI.