Swiss erhält 15 Airbus A320neo

In der Lufthansa-Gruppe wurden gleich mehrere wegweisende Flottenentscheide gefällt.

Gestern Mittwoch hat Lufthansa 25 Flugzeuge des Typs Airbus A320 bestellt. Die Maschinen werden an Tochtergesellschaften abgegeben: Die Bestellung enthält 15 Flugzeuge des Typs A320neo («new engine option») für die Swiss sowie zehn A320ceo («current engine option») für Eurowings.

Der A320neo verbraucht 15% weniger Treibstoff als aktuelle A320-Modelle, welche nach und nach ersetzt werden sollen. Swiss wird sich allerdings noch etwas gedulden müssen, denn die Maschinen werden erst ab 2019 ausgeliefert. Hinzu kommen weitere zehn Flugzeugoptionen, die zu einem späteren Zeitpunkt bestätigt werden.

Die zehn A320ceo für Eurowings sollen der Tochtergesellschaft «einen wirtschaftlicheren Flugzeugtyp» geben, wie es in einer Mitteilung von Lufthansa heisst. Aktuell bedient Eurowings mit einer Flotte von 23 Flugzeugen im Auftrag von Germanwings innerdeutsche Routen und Europastrecken abseits der Drehkreuze Frankfurt und München. Um die gesamte Flotte mit Airbus-Flugzeugen auszustatten, werden ab 2015 aus dem Bestellvolumen des Konzerns weitere 13 A320 an Eurowings übertragen.

Zudem hat Lufthansa weitere Details zur geplanten Langstrecken-Billigfluglinie bekannt gegeben. Diese wird unter dem Dach der neuen Wings-Holding der Lufthansa angesiedelt. Eine Option zur Umsetzung dieses Konzepts könnte eine neue Plattform auf Basis der Fluggesellschaft Sun Express sein, die zu jeweils 50% von Lufthansa und Turkish Airlines betrieben wird. Die neue Plattform soll das Angebot der Lufthansa Group mit bis zu sieben Airbus A330-300 ergänzen und im Herbst 2015 mit drei Flugzeugen in München, Düsseldorf oder Köln starten. Als Name wird bislang «Worldwings» kolportiert. Neben «Worldwings» hat die Lufthansa beim Deutschen Marken- und Patentamt noch weitere Namen für potenzielle «Wings»-Fluggesellschaften eingetragen. Dazu gehören unter anderem «Greecewings», «Scandinavianwings» und «Beneluxwings».Auch «Austrianwings»,«Belgianwings» und «Swisswings» gehören dem deutschen Konzern.

Parallel zu der neu zu gründenden Langstreckenairline werden weitere Ansätze im Interkontinentalverkehr entwickelt, um auch unter der Marke Lufthansa künftig wieder privatreisedominierte Strecken profitabel fliegen zu können. Aus der Langstreckenflotte sollen dafür bis zu 14 Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 mit einer «privatreiseorientierten Kabine» ausgestattet werden. Diese A340-300-Teilflotte soll beginnend ab dem Winterflugplan 2015/2016 mit deutlich günstigeren Kosten fliegen. Die bis zu 14 Flugzeuge werden ohne First Class, mit 18 Business-Class-Sitzen, 19 Premium-Economy-Sitzen und 261 Economy-Sitzen starten und vor allem neue Privatreiseziele anfliegen oder Märkte bedienen, aus denen sich Lufthansa ohne kostengünstiges Angebot zurückziehen müsste.

Die Flotte des Lufthansa-Konzerns durchläuft also eine grundlegende Erneuerung. Zurzeit hat der deutsche Konzern insgesamt 265 neue Flugzeuge zu einem Listenwert von rund EUR 30 Mia. auf seiner Bestellliste. Diese sollen bis 2025 ausgeliefert werden.