Swiss unterbricht Verhandlungen mit Sabre

Die Vorstellungen über einen neuen Vertrag scheinen weiter auseinander zu liegen als je zuvor.

«Die Verhandlungen um einen neuen Basisvertrag mit dem GDS Sabre mussten aufgrund der fehlenden Verhandlungsbasis unterbrochen werden. Sabre offerierte Swiss massiv erhöhte Preise ohne entsprechende Leistungssteigerung. Sabre will gegenüber Swiss diesen Preisanstieg nicht begründen.» Dies vermeldet Swiss in einer kurzen Mitteilung. Darin äussert sich Rudolf Schumacher, Swiss Verkaufschef Schweiz, folgendermassen zur neuen Entwicklung im Streit zwischen der Airline und dem GDS Sabre: «Dieses Verhalten ist für uns gerade in der aktuellen Krise der Industrie mehr als unverständlich. Wir sind für eine Fortführung der Gespräche und Verhandlungen im Interesse unserer Vertriebspartner jederzeit bereit. Von Sabre erwarten wir einzig, dass sie uns ein realistisches Angebot vorlegen.» Aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen könne Swiss nicht mehr garantieren, dass den Benützern von Sabre die Buchung von Swiss Flügen uneingeschränkt zur Verfügung stehen werde.

Der Full Content Vertrag von Sabre mit Swiss ist am 30. Juni 2009 abgelaufen. Seitdem bezahlt Swiss den sogenannten Rack-Preis (Katalogpreis) und dieser ist ganz massiv höher wie der bis anhin bezahlte Preis. Swiss hatte darauf hin am 31. Juli den Basisvertrag mit Sabre auf den 1. Dezember gekündigt. Kurz darauf kündigte Sabre unter Einhaltung der 30-tägigen Frist den gleichen Vertrag auf den 7. September. Ab diesem Datum könnten nun also die Flüge und Tarife von Swiss nicht mehr im Sabre erscheinen bzw. gebucht werden.

Die neuste Entwicklung wurde von Swiss nach Redaktionsschluss der TI-Ausgabe von dieser Woche veröffentlicht. Mehr zu den Hintergründen in der Auseinandersetzung zwischen Swiss und Sabre, zur Kündigung durch Sabre und was zwei Sabre-Nutzer vorkehren, um für den «worst case» vorbereitet zu sein im TRAVEL INSIDE von heute Donnerstag.