Swiss/Aeropers-Knatsch geht vor Gericht

Der Pilotenverband reicht gegen die Airline Klage «wegen Vertragsbruch» ein.

Anfangs Woche kündigte Swiss den Gesamtarbeitsvertrag mit Aeropers (GAV2011) per Ende 2016 vorsorglich auf. Dies, weil die Gespräche ergebnislos verlaufen seien.

Aeropers nimmt denselben Grund zum Anlass, eine Klage gegen die Swiss einzureichen – zur Sicherung seiner Rechte aus dem GAV2011. Aeropers wirft der Swiss Vertragsverletzungen vor, und das nicht zu knapp:

  • Verletzung des Mitwirkungsgesetzes
  • Verstoss gegen die Friedenspflicht
  • Verstoss gegen die Treuepflicht
  • Verletzung des Unterwanderungsschutzes
  • Verletzung der Rechtswahrungs- und Überbindungspflicht (Unzulässige Auslagerung von Teilen der Langstreckenoperation)
  • Verstoss gegen die Verhandlungspflicht

Von Aeropers vorgebrachte Lösungsvorschläge seien abgelehnt worden. Brisant: Laut Aeropers war ein Hauptstreitpunkt bei den Gesprächen der «Schutz der Marke Swiss und damit der Schweizer Qualität». Aeropers habe auf dem Markenversprechen bestanden: «Wo Swiss drauf steht, ist Swiss drin.» Dazu Rolf Odermatt, Präsident der Aeropers: «Wenn die Mitarbeiter vom deutschen Management gezwungen werden, sich rechtlich zu wehren, dann kann man nicht mehr von einer Schweizerischen Sozialpartnerschaft sprechen.» Mit der Strategie der Verwässerung des Markenversprechens und den permanenten Angriffen auf die in der Schweiz so erfolgreiche Sozialpartnerschaft fahre «das deutsche Management» einen gefährlichen Kurs.