Der rasch wachsende US-Carrier AirTran ist mit seinem feindlichen Übernahmeversuch von Midwest Airlines in letzter Sekunde gescheitert: Die im Airline-Bereiche hoch aktive Investmentgruppe TPG bot 16 Dollar pro Aktie, sprich 400 Mio. Dollar in bar und stach damit die Offerte von AirTran aus.
Pikant: Beim Deal erhielt TPG finanzielle Unterstützung von Northwest Airlines. Diese ist zwar nur stiller Investor, hat aber durchaus Interesse, sich AirTran vom Leib zu halten: Diese hätte durch den Midwest-Kauf einen Hub in Milwaukee eröffnen können, welcher für die Northwest-Hubs Minneapolis und Detroit gefährlich gewesen wäre. AirTran argumentierte beim Entscheid vor allem, dass sie damit weiterhin eigenständig unter eigenem Namen fliegen kann – innerhalb eines Marketingverbunds mit Northwest, der bereits seit Mai in Kraft ist.
Die Wettbewerbsbehörden könnten den Deal laut TPG allerdings unter die Lupe nehmen, erklärt (oder hofft) AirTran. Für die in Atlanta beheimatete Fluggesellschaft ist damit der zweite Versuch gescheitert, im Mittleren Westen einen Hub einzurichten – Southwest hatte 2004 höhere Preise für Gates am Chicago Midway Airport geboten.
