Triple Seven von Swiss: WLAN, aber keine Premium Eco

Swiss präsentierte gestern das Interieur ihres neuen Flaggschiffs, der Boeing 777.

Im Januar 2016 soll die erste von insgesamt neun bestellten Boeing 777, im Volksmund «Triple Seven» genannt, zur Swiss-Flotte stossen. Weitere fünf werden im Monatsrhythmus folgen, die restlichen drei wurden später bestellt und sollen deshalb 2017/18 erstmals in der Schweiz landen. Sie ersetzen neun der aktuell 15 Airbus A340; sechs davon werden an die Leasing-Gesellschaft zurückgegeben, drei gehen zu Edelweiss.

Die erste Triple Seven wird zu Trainingszwecken zuerst in Europa und auf kürzeren Überseestrecken wie New York oder Montreal eingesetzt. Als erste regelmässige Strecken stehen dann aber Bangkok und Hongkong auf dem Programm, denn CEO Harry Hohmeister will Swiss vor allem in Richtung Asien konkurrenzfähiger machen. «Die Stückkosten sinken im Vergleich zum Airbus A340 um 23%, das ist wichtig im Wettbewerb nach Asien.» Als weitere «777-only»-Strecke ist Los Angeles geplant. San Francisco, Sao Paulo und Tel Aviv werden «Mischstrecken», also mit B777- und A340-Verbindungen.

Privatsuite in der First Class
Im Inneren gibt es ebenfalls Veränderungen. Die First Class wurde mehr oder weniger neu konzipiert und kann dank elektronisch verstellbaren Jalousien in eine Privatsuite umgewandelt werden. Ausserdem verfügt sie mit einem 32-Zoll-Screen über den «industrieweit grössten Bildschirm». Die Business Class wurde etwas weiterentwickelt. Die Sitze lassen sich in ein zwei Meter langes Lie-Flat-Bett ausfahren, der Härtegrad des Sitzkissens kann individuell reguliert werden.

In der Economy mit 3-4-3-Bestuhlung gibt’s einen grösseren Touchscreen und einen Selbstbedienungs-Kiosk, der den regulären Service gemäss Swiss aber nicht ersetzen oder reduzieren soll. Eine Premium Economy gibt es entgegen vieler Erwartungen (noch) nicht. Die Kabine sei aber soweit vorbereitet, dass eine neue Zwischenklasse mit relativ wenig Aufwand eingebaut werden könnte.

In allen Klassen gibt es neu drahtloses Internet, auf das man auch mit den eigenen Laptops, Tablets und Smartphones zugreifen kann. Die Preise stehen noch nicht fest, dürften sich aber an der Lufthansa orientieren, wo eine Stunde heute EUR 9, vier Stunden EUR 14 und ein kompletter Flug EUR 17 kosten.

Leichtes Passagier-Plus
Gleichzeitig hat Swiss ihre Halbjahres-Passagierzahlen bekannt gegeben. Von Januar bis Juni beförderte sie 7,78 Millionen Passagiere (+0,6%). Die Anzahl Flugbewegungen sank um 0,9% auf 70‘870 Flüge, der Sitzladefaktor sank aber trotzdem um 0,4 Prozentpunkte auf durchschnittlich 81,3%.