Tunesien: Kulanz bei Veranstaltern

Nach dem Attentat in Sousse rät das EDA nicht von Tunesien ab. Die Veranstalter erlauben trotzdem Umbuchungen und Stornierungen.

Im tunesischen Sousse/Port El Kantaoui sind am vergangenen Freitag bei einem terroristischen Anschlag 39 Menschen ums Leben gekommen. Ein grosser Teil davon waren Touristen, viele davon aus Grossbritannien. Schweizer befinden sich gemäss aktuellen Informationen keine unter den Opfern.

Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät zum jetzigen Zeitpunkt nicht von Tunesien ab. Wie schon zuvor ist in den Reisehinweisen zu lesen, dass «im ganzen Land das Risiko von terroristischen Akten besteht und aufgrund regionaler Ereignisse auch die Gefahr von Anschlägen auf Ausländer zugenommen hat.» Danach werden das Attentat von Sousse, der Anschlag auf das Bardo-Museum in Tunis vom 18. März 2015 sowie der Selbstmordattentäter am Strand von Sousse vom 30. Oktober 2013 und der gleichentags vereitelte Anschlag in Monastir erwähnt.

Von TUI Suisse befinden sich rund 100 Schweizer Gäste in Tunesien (Stand Samstag). Es bestünden im Moment keine Wünsche der Gäste nach einer vorzeitigen Rückreise – auf Anfrage und nach Verfügbarkeit wäre dies aber möglich. Das komplette Ausflugsprogramm für die nächsten Tage wurde abgesagt. Wer eine Tunesienreise bis und mit Abreisedatum 15. September 2015 gebucht hat, kann diese kostenfrei auf ein anderes Angebot aus der TUI-Palette umbuchen oder stornieren.

Bei Hotelplan Suisse sind alle 417 Tunesien-Kunden wohlauf (Stand Freitagabend). 14 davon befinden sich in Port El Kantaoui/Sousse. Wer früher als geplant zurückfliegen möchte, kann sich vor Ort an die lokalen Reiseleiter wenden. Kunden, die eine Tunesienreise mit Abreise bis und mit Sonntag, 5. Juli 2015, gebucht haben, können diese kostenlos umbuchen oder stornieren. Ein Update zu den Annullationsbedingungen folgt gemäss dem Veranstalter morgen Dienstag.

Kuoni Schweiz hat die betroffenen Hotels nicht im Programm. Alle Kunden konnten gemäss einer Mitteilung des Veranstalters kontaktiert werden und seien wohlauf. Hier können die Kunden ihre Tunesienreisen mit Abreisen bis und mit Freitag, 31. Juli 2015 kostenlos annullieren oder umbuchen.

Auch die FTI Group reagiert auf den Anschlag. Alle Kunden mit Abreise bis einschliesslich 31. Juli 2015 können kostenlos umbuchen oder stornieren. Für alle Kunden, die bereits vor Ort sind und vorzeitig abreisen wollen, übernimmt die FTI Group die Mehrkosten.

Die deutschen Veranstalter der Thomas Cook AG bieten ihren Kunden für alle Tunesien-Reisen (Enfidha, Djerba, Tunis) mit Abflug bis einschliesslich 24. Juli die Möglichkeit zur kostenlosen Stornierung oder Umbuchung.

Vom Office National du Tourisme Tunisien (ONTT) nimmt Schweiz-Direktor Boudeir Bouraoui wie folgt Stellung: «Das Fremdenverkehrsamt Tunesien verurteilt den Terroranschlag von Sousse auf Schärfste. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien, denen wir unser herzliches Beileid und unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Wir stehen der Branche für sämtliche Fragen und Auskünfte jederzeit zur Verfügung.» Vom tunesischen Tourismusministerium kommt zudem die Meldung, dass ab 1. Juli die wichtigsten Touristenorte mit rund 1000 zusätzlichen, bewaffneten Polizisten bewacht werden. Dazu gehören Hotels, Strände, oft frequentierte Orte und touristische Sehenswürdigkeiten.