Tunesien: Thomas Cook verlängert Frist bis im Herbst

Aufgrund des Attentats rechnet der tunesische Tourismus mit finanziellen Einbussen von fast einer halben Milliarde Euro.

Mit Thomas Cook glaubt ein weiterer Veranstalter nicht mehr an das Sommergeschäft in Tunesien. Nach dem Attentat in Port El Kantaoui/Sousse ist er nun der zweite Veranstalter, der kostenloste Stornierungen und Umbuchungen für Abreisedaten bis 15. September 2015 erlaubt. Diese Regelung gilt auch bei TUI Suisse, während die anderen Veranstalter die Frist mehrheitlich auf den 31. Juli festgelegt haben.

Das Attentat trifft den tunesischen Tourismus hart. Tourismusministerin Selma Elloumi rechnet mit Einbussen von über EUR 450 Mio. als Folge des Anschlags. Tourismuseinrichtungen sollen in dieser und der nächsten Saison deshalb mit Sonderkrediten unterstützt werden. Ausserdem wird geplant, die letztes Jahr eingeführte Ausreisetaxe für ausländische Gäste in Höhe von 30 Dinar (CHF 14.40) wieder zu streichen.

Gestern Dienstag hat sich zudem die Familie Riu, die Besitzerin des betroffenen Hotels Riu Imperial Marhaba, an die Öffentlichkeit gewandt. Die Geschwister Carmen und Luis Riu zeigen sich von der Tragödie «immer noch zutiefst erschüttert». Gleichzeitig nehmen sie ihre Angestellten in Schutz; diese waren in einigen Medien wegen angeblich unterlassender Hilfeleistung kritisiert wurden. «Entgegen dieser Meldungen, die vom tunesischen Innenminister bereits revidiert wurden, reagierten unsere Mitarbeiter schnell und setzten sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel, um die Gäste des Hotels zu schützen», so die Geschwister Riu.