VLM beantragt Insolvenz – Flugbetrieb eingestellt

Der Gläubigerschutz bot offenbar nicht ausreichend Zeit für die Restrukturierung.
VLM Fokker 50

Der Aufsichtsrat von VLM Airlines hat beim Handelsgericht Antwerpen den WCO-Gläubigerschutz zurückgezogen und Insolvenz beantragt. Der Flugbetrieb ist ab sofort eingestellt.

Auch nach dem gewährten belgischen WCO-Verfahren zum Gläubigerschutz für sechs Monate bestand für das Restrukturierungsteam nicht ausreichend Zeit, den weiteren Abgang von Piloten zu reduzieren und genug finanzielle Ressourcen aufzubringen, um den Flugbetrieb sicherzustellen, heisst es seitens der Airline. Zudem seien Charteraufträge unerwartet storniert worden. Der geplante Sale-Lease-Back der sich im Eigentum der VLM befindenden Flugzeuge oder eine Rekapitalisierung hätte nach Einschätzung der Unternehmensleitung mindestens weitere zwei bis drei Monate in Anspruch genommen.

Laut CEO Hamish Davidson sei das Streckennetz ab Friedrichshafen wesentliches Element der Unternehmenssanierung gewesen. VLM kam ab Mitte Februar in Friedrichshafen zum Einsatz, wo sie für die insolvente Intersky einige Strecken übernahm. Davidson: «Wir sind überzeugt davon, dass sich die drei Strecken von Friedrichshafen nach Düsseldorf, Berlin und Hamburg profitabel betreiben lassen. Für VLM kam diese Chance jedoch zu spät, obwohl sich der Durchschnittsertrag pro Flug von und nach Friedrichshafen von Januar bis Juni 2016 mehr als verdoppelt hat.»

Kunden, die Tickets über die VLM-Website www.flyvlm.com gebucht haben, sollten ihre Zahlung über die Kreditkartenanbieter zurückbuchen lassen. Kunden, die ein VLM-Flugticket über ein Reisebüro gebucht haben, müssen eine Rückzahlung über ihr Reisebüro veranlassen, schreibt VLM.