Bye-bye Tegel TXL – etwas Wehmut kommt auf

Am 7. November hebt die letzte Lufthansa-Maschine vom alten Berliner Stadtflughafen ab.
Mit einem A350 verabschiedet sich Lufthansa von Tegel. Foto: Lufthansa

Am Samstag geht ein Kapitel Luftfahrtgeschichte zu Ende: Der letzte Lufthansa-Flug ab Berlin-Tegel TXL wird am 7. November um 21.20 Uhr vom alten Hauptstadtflughafen «Otto Lilienthal» in Richtung München abheben und damit eine lange Tradition beenden. Aufgrund der hohen Nachfrage setzt Lufthansa für Flug LH1955 einen Langstrecken-Airbus A350-900 ein.

Die Berliner Feuerwehr wird diesen besonderen Flug mit einer Wasserfontäne verabschieden. Wegen der Dunkelheit wird diese angestrahlt und damit gut sichtbar sein. Unter den Passagieren sind zahlreiche Tegel-Fans. Der letzte Flug nach Berlin/Tegel (LH1954) wird zuvor aus München kommend um 20.10 Uhr auf der Landebahn des alten Hauptstadtflughafens aufsetzen.

Erster Linienflug mit Lufthansa nach Berlin-Tegel mit einem Airbus A310-300 Donaueschingen am 28. Oktober 1990. Foto: Jürg Andermatt / Lufthansa: 10.1990
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Die Geschichte der Lufthansa in Berlin ist lang und traditionsreich: 1926 wurde Lufthansa in Berlin gegründet, hier wurde der Flugbetrieb nach dem 2. Weltkrieg eingestellt. Erst am 28. Oktober 1990 gab es wieder erste Lufthansa-Verbindungen von und nach Berlin – zunächst zwölf tägliche Flüge innerhalb Deutschlands und nach London. Heute fliegen sechs Airlines der Lufthansa Group die deutsche Hauptstadt an: Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines, Eurowings und im kommenden Sommerflugplan Air Dolomiti. 2019 führten die Airlines der Lufthansa Group täglich 60 Flüge mit bis zu 33’000 Passagieren durch. Mit einem Anteil von 30 Prozent ist Lufthansa aktuell wieder Marktführer bei Flügen von und nach Berlin. Darüber hinaus ist der Konzern hier – wie sonst nur noch in Frankfurt – mit allen seinen Geschäftsfeldern vertreten.

Vielen in der Schweizer Reisebranche wird Tegel von den ITB-Besuchen her in Erinnerung bleiben. Auch wenn es in den letzten Jahren aufgrund der Überlastung des Flughafens oft zu Engpässen, Verspätungen und Warteschlangen kam – letztlich gehörte das irgendwie dazu. Und die Currywurst vom Eisenbahnwaggon vor dem Terminal wurde für viele ITB-Besucher zum traditionellen Ritual vor dem Heimflug. (TI)