Neue Triebwagen für die Pilatus-Bahnen

    Ab Sommer 2021 nehmen auf dem ursprünglichen Trassee der steilsten Zahnradbahn der Welt schrittweise acht neue Triebwagen Fahrt auf.
    ©Pilatus-Bahnen AG

    Am 2. Februar 2021 haben die Verantwortlichen der Pilatus-Bahnen AG das 55-Millionen-Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt: Ab Sommer 2021 nehmen auf dem ursprünglichen Trassee der steilsten Zahnradbahn der Welt schrittweise acht neue Triebwagen Fahrt auf.

    Bessere Aussichten denn je

    Maximal grosse Glasfronten gewähren in den neuen Wagen eine 360-Grad- Panoramaaussicht. Der Designer Thomas Küchler, der am Fusse des Pilatus aufgewachsen ist, hat die neuen Triebwagen gestaltet. Die Wagen kommen im klassischen Pilatus-Rot daher. Im Fahrgastraum sorgen helle, warme Farbtöne und ein hochwertiger Bodenbelag für eine edle Atmosphäre.

    Neue Pionierleistungen für weltweit einmaliges Erbe

    Das einzigartige Zahnstangensystem, welches Eduard Locher mit seiner Mannschaft vor über 130 Jahren erschuf, zeigt kaum Verschleisserscheinungen und bleibt praktisch unverändert bestehen. Die neuen Triebfahrzeuge verkehren in Zukunft in Doppeltraktion. In Alpnachstad entsteht ein zweiter Perron. Dank diesem können die Gäste ohne zusätzliches Rangieren gleichzeitig in die acht Triebwagen einsteigen. Anstelle von Schiebebühnen werden drei neue Gleiswender eingebaut. Diese Massnahmen sowie die etwas höhere Reisegeschwindigkeit ermöglichen die Einführung des Halbstundentakts.

    Leiserer und nachhaltiger Betrieb

    Dank eines neuen Lifts und einer verbreiterten Wartehalle erfüllt die Bergstation Pilatus Kulm die neuesten Normen für einen behindertengerechten ÖV. Zudem gewährleistet ein zukunftsweisendes Leitsystem einen noch sichereren Betrieb. Die neuen Fahrzeuge sind geräuschärmer und senken dank Rekuperation den Strombedarf um 30 Prozent.

    Ersatz der Zugformationen aus den 1930er-Jahren

    Das primäre Ziel des Neubauprojekts ist der Ersatz der historischen Triebwagen durch neue Zugpferde: Für das über 80-jährige Rollmaterial gibt es keine Ersatzteile mehr, die Fahrzeuge werden anfälliger für Störungen und der Unterhalt wird aufwändiger. Zwei Triebwagen aus den 30er-Jahren bleiben erhalten und werden in Zukunft für Extrafahrten zum Einsatz kommen.

    55 Millionen Franken Investitionen

    Insgesamt rechnet die Pilatus-Bahnen AG für das Projekt mit Kosten von 55 Millionen Schweizer Franken. Diese Investition wird grösstenteils durch eigene Mittel finanziert – aufgrund der coronabedingten Umsatzausfälle nicht vollumfänglich, wie ursprünglich geplant. Zusätzliche Aktionärs- und Bankdarlehen sichern die Realisation des Projekts..

    Drei Jahre für ein neues Jahrhundertwerk

    Die Bauarbeiten haben am 9. November 2020 gestartet. Die Triebwagen liefert der Hersteller Stadler Rail stückweise an: Der erste neue Personentriebwagen nimmt im Sommer 2021 für Testzwecke Fahrt auf. Im Mai 2023 werden laut Plan alle Bauarbeiten abgeschlossen sein und die acht neuen Triebwagen im Einsatz stehen. Die Aufträge führen ausnahmslos Schweizer Unternehmen aus. (MICE-tip)