Mietwagen werden nächsten Sommer teurer

Die Nachfrage zieht an, den Vermietern fehlen die Kapazitäten.
© Sunny Cars

Mietwagen in Ferienregionen könnten in der kommenden Reisesaison deutlich teurer werden. Sowohl Anbieter als auch Vergleichsportale nehmen entsprechende Anzeichen wahr, schreibt die deutsche Presseagentur DPA.

Mit den aktuellen Lockerungen für den Tourismus in einigen Ländern und Regionen ziehen teilweise schon jetzt die Preise an. Treiber seien zwei Entwicklungen in der Corona-Krise: Zum einen nimmt die Nachfrage angesichts der beginnenden und erwarteten Corona-Lockerungen und der bevorstehenden Reisesaison kräftig zu. Zum anderen ist das Angebot begrenzt, weil die Vermieter in der Krise sparen mussten.

Die Portale Billiger-mietwagen.de und Check 24 beobachten bereits ein Anziehen der Preise. Bei Billiger-mietwagen.de sieht man die Preise bei Buchungen für Juli und August derzeit um 54% höher als vor einem Jahr. In einigen Ländern wie Spanien, Italien oder Griechenland liegen die Preise dabei mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. In Deutschland sind es 20% mehr.

Wer aktuell versucht, beispielsweise bei Sixt oder Europcar ein Auto für die erste Augustwoche auf Mallorca zu buchen, muss ab Flughafen für einen Kleinwagen bereits deutlich über EUR 100 bezahlen. Und nicht nur im Sommer wird es teurer, bereits vergangene Woche stellte Billiger-mietwagen.de ganz allgemein steigende Preise in einigen Ländern fest. Allen voran damals Großbritannien und die USA sowie Deutschland.

Check 24 vergleicht die Preise für die Sommerreisesaison mit den Werten von 2019, stellt aber ebenfalls einen kräftigen Anstieg fest. Über die wichtigsten Ziele hinweg sind es 24%, in einigen Ländern wie Spanien mit 82% oder Italien mit 57% aber auch deutlich mehr. Für Deutschland sind es 16% mehr.

«Viele Vermieter haben während der Corona-Pandemie ihre Flotten verkleinert, und nicht alle sind in der Lage, ihre Kapazitäten entsprechend der steigenden Nachfrage kurzfristig zu erhöhen», sagt Andreas Schiffelholz von Check 24 zur DPA. «Das gilt besonders auf beliebten Inseln wie Mallorca». Dort sieht sein Unternehmen einen Preisanstieg um 94%.

Auch von Vermieterseite wird die Tendenz zu steigenden Preisen bestätigt, wenn auch nicht mit konkreten Zahlen unterlegt: Sixt-Patriarch Erich Sixt hatte bereits vergangene Woche angekündigt: «Wir werden so hoch gehen, wie es uns der Markt erlaubt und was wir den Kunden gegenüber verantworten können.»

Bei der Europcar Mobility Group hiess es: Noch seien die Preise auf dem Niveau von 2019, «sollte jedoch die Nachfrage gegen Sommer sehr stark ansteigen, ist durchaus mit höheren Preisen zu rechnen.»

Bei Avis Budget hält man sich zu den Preisen bedeckt, erwartet aber «grössere Schwankungen sowohl bei der Nachfrage am Markt als auch beim Buchungsverhalten unserer Kunden». (TI)