Lufthansa braucht wieder Geld

Die Airline zapft erneut den Kapitalmarkt an.
© Lufthansa Group

Die Deutsche Lufthansa AG hat sich erneut Geld am Kapitalmarkt besorgt. Der wegen Corona angeschlagene Airline-Konzern hat eine Anleihe über EUR 1 Mia. platzieren können, wie sie am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte.

Die Anleihe hat zwei Tranchen zu je EUR 500 Mio. mit einer Laufzeit von drei Jahren bis 2024 zu 2% Zins beziehungsweise acht Jahren bis 2029 zu 3,5% Zins. Mit dem Geld will der Konzern seine Liquidität stärken. Er könne sich «am Kapitalmarkt im Vergleich zu den Stabilisierungsmassnahmen günstiger finanzieren», erklärt Remco Steenbergen, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

«Wir arbeiten weiter konsequent an unseren Restrukturierungsmaßnahmen, um die staatlichen Stabilisierungsmassnahmen so schnell wie möglich zurückzuführen», so Steenbergen weiter. Mit der Platzierung der letzten Anleihe im Februar 2021 habe der Konzern bereits die Refinanzierung aller 2021 fälligen Finanzverbindlichkeiten sichergestellt und einen KfW-Kredit in Höhe von EUR 1 Mia. vorzeitig zurückgezahlt.

Zum 31. März habe der Konzern über liquide Mittel in Höhe von EUR 10,6 Mia. verfügt, einschliesslich nicht abgerufener Mittel aus den Stabilisierungspaketen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien. Diese Staatshilfen belaufen sich auf insgesamt EUR 9 Mia., Lufthansa habe bis zu diesem Zeitpunkt rund EUR 2,5 Mia. davon genutzt.

Die Lufthansa Group bereitet nach eigenen Angaben weiter eine Kapitalerhöhung vor. Die Nettoerlöse würden insbesondere zur Rückzahlung von Stabilisierungsmassnahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) und zur Wiederherstellung einer nachhaltigen und langfristig effizienten Kapitalstruktur beitragen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten noch keine Entscheidung über den Umfang und den Zeitpunkt getroffen. (TI)