Qatar Airways lässt mehrere A350 am Boden

Qatar Airways lässt mehrere A350 am Boden

Aktualisiert am 12.08.2021
Als Grund gibt die Airline Sicherheitsbedenken an.
© Qatar Airways

Qatar Airways hat vergangene Woche 13 seiner insgesamt 53 ausgelieferten A350-Jets medienwirksam gegroundet. Die Airline erteilte im Zusammenspiel mit der Flugsicherheitsbehörde Katars den modernen Grossraumflugzeugen ein Flugverbot. Damit nicht genug: Ausserdem werden zunächst keine weiteren der 76 bestellten, aber noch nicht ausgelieferten A350-Modelle übernommen.

Als Grund gibt die Airline, die wie die Flugbehörde ebenfalls dem Staat Qatar gehört, Sicherheitsbedenken an. Es geht um eine laut Qatar Airways zu schnelle Abnutzung der Oberfläche des Rumpfes unterhalb der Lackierung. Qatar Airways behält den Zustand ihrer Airbus A350-Flotte weiterhin genau im Auge, bis die Grundursache ermittelt und eine zufriedenstellende Lösung zur dauerhaften Behebung des Problems gefunden werden kann. 

Wiederinbetriebnahme von A330-Flugzeugen

Die Sicherheit ihrer Fluggäste sei für Qatar Airways nach wie vor oberstes Gebot. Die Fluggesellschaft werde sich bemühen, alternative Lösungen zu finden, um allen Passagieren die gewohnte Servicequalität zu bieten. Die Airline hat bereits Massnahmen ergriffen, um ihre A330-Flotte mit sofortiger Wirkung wieder in Betrieb zu nehmen, um die Auswirkungen des A350-Flugverbots teilweise auszugleichen, und prüft derzeit alternative Lösungen.

«Wir hoffen aufrichtig, dass Airbus diese Angelegenheit mit der erforderlichen Aufmerksamkeit behandelt. Qatar Airways akzeptiert nur Flugzeuge, die ihren Passagieren ein Höchstmass an Sicherheit und das bestmögliche Reiseerlebnis bieten. Qatar Airways erwartet, dass Airbus die Hauptursache feststellt und dauerhaft behebt, so dass unser Unternehmen und die Aufsichtsbehörde mit den Bedingungen vollständig zufrieden sind, bevor wir weitere A350-Flugzeuge ausliefern», sagte Akbar Al Baker, CEO der Qatar Airways Group.

Inspektionen gar nicht nötig? 

Aus dem Umfeld des Konzerns erfuhr das Luftfahrtmagazin «Aerotelegraph», dass zwar an einigen Oberflächen Schäden festgestellt wurden. Diese sollen aus Airbus-Sicht aber keine Auswirkungen auf die Lufttüchtigkeit haben. Inspektionen über die planmässigen Wartungsarbeiten hinaus sollen demnach nicht nötig sein.

Qatar Airways-Flüge ab Zürich werden mit A350-900 oder Boeing 777 durchgeführt. Es ist bisher nicht bekannt, ob diese Verbindungen vom Teil-Grounding betroffen sind. (TI)