Saudi-Arabien: «Bis 2030 soll der Tourismus massiv wachsen»

Auf dem Educational Day wirbt das Gastland Saudi-Arabien für Reisende aus der Schweiz.
Stellten Saudi-Arabien vor (vl.): Julian Luther (STA), Joel Lendenmann u. Inga Bühler (MSC), Saeed Mosbeh Alghamdi u. Janine Wolski (STA) sowie Katharina Duchmann (Region Al Ula). ©LS

Rund sieben Stunden Flug und man ist da: Saudi-Arabien ist seit 2019 für Touristen geöffnet und – auch coronabedingt – aktuell noch eher eine Destination für Entdeckungs-Reisende. Dass das Land aber auch durchaus eine breite Masse begeistern kann, wurde auf den Educational Day 2021 im Volkshaus in Zürich demonstriert. Hier war Saudi-Arabien als Gastland geladen.

Zum «Team Saudi» gehörten an diesem Tag Julian Luther und Janine Wolski, die die Saudi Tourism Authority im DACH-Raum vertreten, sowie Saeed Mosbeh Alghamdi, der von STA aus Riyad für diesen Anlass angereist war. Katharina Duchmann vertrat die Royal Commission für die Region Al Ula und Joel Lendenmann und Inga Bühler von MSC Cruises warben für ihre neu lancierte Saudi-Kreuzfahrt im Roten Meer.

Das Land erhofft sich viel von der Öffnung für internationale Reisende. Bis 2030 möchte es sich auf der Tourismus-Landkarte etabliert haben und hat in ihrer Vision auch festgelegt, wo es als Gesellschaft bis dahin hin gehen soll. Man möchte eine lebhafte und ehrgeizige Nation repräsentieren, die auch in der Wirtschaft grossen Wachstum erreicht. So soll der Tourismus bis dahin 15% des BIP ausmachen – aktuell sind es 3% – und zwei Mio. Jobs in dem Sektor schaffen, erzählt Julian Luther in seiner Präsentation über das Land.

Das soll vor allem erst einmal durch das Wecken der Aufmerksamkeit am Markt geschafft werden. Zu diesem Zweck wurden Anfang 2020 in wichtigen Quellmärkten Vertretungen platziert. Zu den Top drei gehören aktuell Russland, der DACH-Raum und die Britischen Inseln, verrät Luther später, der seit dem Tourismus-Start das traditionsreiche Land in der Schweiz, Deutschland und Österreich präsentiert.

Natürlich hat TRAVEL INSIDE auch interessiert, was Saudi-Arabien während der Pandemie gemacht hat, als Reisende sowieso schon zurückhaltend mit ihrer Ferienplanung waren. In der Zeit seien vor allem die Saudi-Araber selbst im Land gereist und konnten so die frische Infrastruktur testen und für die breite Masse eröffneten Sehenswürdigkeiten ansehen. Eine Art gezwungener ‘Soft Start’ also, bei dem die Verantwortlichen allerdings prüfen konnten, ob die Prozesse so auch funktionieren.

Eine Frage galt natürlich auch der Sicherheit als Frau auf Reisen in dem Land. Die STA wolle in die Märkte tragen, dass die Gastfreundschaft des Landes nicht bei Männern aufhöre, betonte Luther. Touristinnen seien keinesfalls gezwungen, Abaya und Hijab zu tragen. Der Kultur Respekt zollen möge man aber dennoch und auf bedeckte Schultern und Knie achten – das gelte jedoch für alle Geschlechter. Vor allem bei Besuch der Moscheen, die ausser Mekka und der Moschee in Medina auch für internationale Reisende zugänglich seien.

Von den Sehenswürdigkeiten hat Saudi-Arabien einiges zu bieten. Es beheimatet nicht nur sechs UNESCO-Weltkulturerbestätten, sondern hat für alle Interessensgebiete etwas parat. Outdoor- und Bade-Touristen kommen genau so auf ihre Kosten wie Foodies und Geschichtsinteressierte.

Vor allem Al Ula legte Katharina Duchmann den Agent*innen ans Herz. Ab 19. November geht ein Flug direkt ab Dubai und führt Besucher*innen in eine Welt aus skurrilen Steinsformationen. 2022 öffnet hier sogar ein Banyan Tree Hotel.

Ab der aufblühenden Hafenstadt Jeddah startet im Winter 2021/22 die MSC Bellissima auf ihre achttägige Kreuzfahrt durch das Rote Meer. Jeddah ist mit der Saudia ab Genf direkt erreichbar und an Bord halte man sich an ein penibel ausgearbeitetes Hygienekonzept. So sei Maske-Tragen überall am Schiff Pflicht, wo man sich frei bewege, erzählt Joel Lendenmann.

(Luisa Schmidt)